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Rätselhafter Tod der 20-jährigen Volleyballspielerin: Familie und Freunde bezweifeln Unfallversion

Bagheria (Italien) – Ein tragischer Fall, der viele Fragen offenlässt: Am vergangenen Wochenende wurde die erst 20-jährige Volleyballerin Simona Cinà nach einer Abschlussfeier tot im Pool einer sizilianischen Villa aufgefunden. Während ihre Angehörigen und Freunde an der offiziellen Unfallversion zweifeln, widerspricht die italienische Staatsanwaltschaft diesen Vermutungen.

Kurze Zusammenfassung

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„Wir möchten Klarheit über die Ereignisse“, betonte die Familie während einer Pressekonferenz unter der Woche. „Es gibt zahlreiche Ungereimtheiten“, teilte ihr Anwalt anschließend gegenüber der „Gazzetta dello Sport“ mit.

Nach ersten Ermittlungen wurde die junge Sportlerin gegen 4 Uhr morgens am Samstag leblos im Pool der von zwei Studenten für eine Feier angemieteten Villa in Bagheria bei Palermo entdeckt. Vorher sei niemandem etwas Verdächtiges aufgefallen, und die Rettungskräfte konnten nur noch den Tod feststellen.

Der Anwalt der Familie stellte in einer Stellungnahme infrage, dass Simonas Körper in dem kleinen Becken einer „Villa voller junger Menschen“ über einen längeren Zeitraum unentdeckt geblieben sein soll. Zudem wurde hervorgehoben, dass sie mit dem Gesicht nach oben im Wasser gefunden wurde, was sich kaum durch einen Unfall erklären lasse.

Außerdem soll das Haus vor Eintreffen der Polizei bereits gereinigt worden sein, und Simonas Kleidung sei verschwunden. Obwohl in der Einladung ausdrücklich von alkoholischen Getränken die Rede gewesen sei, wurden vor Ort lediglich Plastikflaschen mit Wasser gefunden. Auch weitere typische Partyutensilien fehlten.

Ein Unfall wird von der Familie ebenfalls als unwahrscheinlich angesehen, da Simona eine Leistungssportlerin war und „wie ein Fisch im Wasser“ galt.

Ihr Ex-Verlobter und ihre beste Freundin äußerten sich im Interview mit der „Corriere della Sera“ ebenfalls skeptisch gegenüber der Annahme, dass zu viel Alkohol zu dem Unglück geführt haben könnte.

„Was ich mit Sicherheit sagen kann, ist, dass Simona nicht betrunken war. Sie hat nicht maßlos getrunken und niemals Drogen konsumiert. Sie war sehr diszipliniert in Sachen Gesundheit. Sport war ihr Leben, sie war streng“, erklärte Francesco Tilotta, der auch nach der Trennung mit ihr befreundet blieb, der Zeitung.

Ähnlich äußerte sich ihre beste Freundin, Francesco Evola, die angab, bis etwa 1 Uhr auf der Feier gewesen zu sein: „An alle, die alles auf Alkohol und Oberflächlichkeiten schieben: Haltet den Mund!“, schrieb sie auf Facebook.

Was die Familie und Freunde zudem verärgerte: Die Polizei nahm noch am Samstag einen jungen Mann zur DNA-Analyse mit auf die Wache, nachdem Blutspuren in der Villa entdeckt wurden.

Der Beschuldigte gab an, in der emotionalen Ausnahmesituation aus Wut gegen ein Auto getreten und sich dabei selbst verletzt zu haben.

Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft in einer offiziellen Stellungnahme einige offene Fragen sowie den aktuellen Stand der Ermittlungen kommentiert – und dabei teilweise der Familie widersprochen.

Demnach sei im Haus durchaus Alkohol gefunden worden, was auf eine tatsächliche Feier hindeute. Die lange Zeitspanne bis zur Entdeckung des Körpers sei darauf zurückzuführen, dass sich der Pool in einer „abgelegenen und schlecht beleuchteten Ecke im Vergleich zum restlichen Bereich mit Bar, Musikboxen und Toiletten“ befunden habe.

Zwei Männer seien sofort ins Wasser gesprungen und hätten Erste Hilfe geleistet, als sie Simona schließlich fanden. Alle anwesenden Gäste hätten nach Eintreffen der Polizei uneingeschränkt kooperiert.

Auch ihre Kleidung sei keineswegs verschwunden, sondern sichergestellt worden.

Trotzdem schließt die Staatsanwaltschaft eine Fremdeinwirkung nicht aus. Eine Obduktion soll weitere Klarheit bringen.