Neuer Bundestrainer für Deutschland: DVV wählt Giulio Bregoli
Frankfurt am Main/Dresden - Trotz ausgezeichneter Weiterentwicklung der Mannschaft durch Alexander Waibl (56), entschied sich der deutsche Volleyball-Verband gegen eine Verlängerung seiner Tätigkeit als Bundestrainer.
Giulio Bregoli, 50 Jahre alt und bislang Chef-Trainer bei Reale Mutua Fenera Chieri sowie der schwedischen Nationalmannschaft der Frauen, wurde am Mittwoch vom DVV als Nachfolger präsentiert.
"Bregoli versteht es, erfahrene sowie junge Spielerinnen zu fördern und aus ihnen ein Team zu formen", betont Christian Dünnes, der die sportliche Leitung sowohl der Damen- als auch der Herrenmannschaft innehat. Der neue Cheftrainer der Damen habe bereits bewiesen, dass er auch mit begrenzten Ressourcen herausragende Ergebnisse erzielen kann, einschließlich Siege im CEV-Cup und Challenge Cup sowie eine langjährige Tätigkeit als Co-Trainer der italienischen Damen-Nationalmannschaft.
"Es ist eine Ehre und eine fantastische Chance für mich, die Rolle des Bundestrainers in Deutschland zu übernehmen. Ich freue mich darauf, mit solch talentierten Spielerinnen zu arbeiten", so Bregoli.
Die Entscheidung des Verbands, Waibl kein Angebot zu machen und stattdessen Bregoli zu verpflichten, hinterlässt jedoch einen bitteren Nachgeschmack in der deutschen Volleyballgemeinschaft. "Wir sind Alexander Waibl für seine engagierte Arbeit dankbar. Trotz schwieriger Bedingungen hat er die Mannschaft gut durch den Sommer geführt", äußerte Dünnes eher nüchtern.
DSC hätte Waibl für Bundestrainerposten freigegeben
Waibl übernahm die Nationalmannschaft in einer Notsituation nach dem plötzlichen Weggang von Vital Heynen (55) und führte sie trotz zahlreicher Verletzungen und einer ungünstigen Position in der Weltrangliste. Der Dresdner SC, den Waibl seit 2009 trainiert und mit dem er mehrere Titel gewann, sowie wichtige Spielerinnen hatten sich für eine Fortsetzung seiner Tätigkeit ausgesprochen.
Obwohl der Verband und die Liga eigentlich gegen eine Doppelfunktion eines Bundestrainers waren, hätten sich Waibl und der DSC unter bestimmten Bedingungen eine Aufhebung seines bis 2026 laufenden Vertrags vorstellen können.
Die Gründe für die Entscheidung des Verbands, Waibl kein Angebot zu unterbreiten und sich für Bregoli zu entscheiden, der ebenfalls eine Doppelrolle innehat, bleiben unklar.