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Vom Zweitliga-Talent zur Champions-League-Spielerin? Der rasante Aufstieg eines DSC-Nachwuchsstars

Dresden – Noch vor einigen Monaten spielte Florentine Rosemann (18) in Freisen, Dingolfing und Grimma, mittlerweile misst sie sich mit Schwerin, Stuttgart und Lodz: Der Aufstieg der Mittelblockerin des DSC verläuft beeindruckend schnell.

Im Pokal-Viertelfinale gegen Aachen feierte sie am vergangenen Wochenende ihr Debüt in der Startaufstellung und könnte bereits am Mittwoch bei der Champions-League-Premiere gegen LKS Commercecon Lodz zum Einsatz kommen, falls Amanda Siksna vor dem ersten Gruppenspiel nicht rechtzeitig fit wird.

„Anfangs war ich nicht besonders nervös, doch als ich auf dem Feld stand und den allerersten Punkt machen musste, haben meine Hände tatsächlich gezittert“, gestand die gebürtige Radebeulerin nach dem Einzug ins Pokal-Halbfinale. Gemeinsam mit Mette Pfeffer (20) bildet sie ein Stammduo aus eigenem Nachwuchs – eine Seltenheit in Deutschland!

Beim DSC haben talentierte Mittelblockerinnen Tradition. Vor Rosemann und Pfeffer schafften Spielerinnen wie Christiane Fürst, Corina Ssuschke-Voigt, Stefanie Waibl, Camilla Weitzel und Monique Strubbe nicht nur den direkten Sprung ins Profi-Team, sondern auch in die Nationalmannschaft. Darüber hinaus kamen mit Barbara Wezorke, Laura Berger und Lena Linke weitere Talente hervor, die entweder beim DSC oder in der Bundesliga Fuß fassten.

„Das war schon lange vor meiner Zeit so. Deutschland verfügt über so viele gute Mittelblockerinnen, dass wir damit locker für die nächsten zehn Jahre gerüstet sind“, erklärt Trainer Alexander Waibl (57).

Entscheidend für diesen Erfolg ist die enge Zusammenarbeit mit dem Nachwuchs, an der viele Beteiligte mitwirken – im letzten Schritt vor dem Profi-Team vor allem Andreas Renneberg (42). Er betreut den VC Olympia Dresden in der 2. Bundesliga Pro und ist gleichzeitig Bundesstützpunkttrainer. „Renne macht das hervorragend, die jungen Spielerinnen kommen ziemlich früh zu mir“, erläutert Waibl.

Rosemann besitzt ein Doppelspielrecht und wurde zu Beginn der Bundesliga-Saison fest ins Team aufgenommen. Dass sie so schnell eine so bedeutende Rolle einnimmt, hätte sie selbst kaum erwartet. „Eher nicht, auch nicht von Anfang an“, gibt sie zu.

Im Training versucht sie, „locker und offen“ zu bleiben. Mit der Zeit hat sie erkannt, dass Schüchternheit nichts nützt, wenn man in ein neues Team kommt.

In allen Bereichen hat sie noch viel vor sich, doch das große Ziel des DSC ist es, „die Mittelblockposition zu festigen“, wie Waibl betont. Rosemann soll zusammen mit Pfeffer, Siksna und Amelia van der Werff eine zentrale Rolle einnehmen.