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Kommentator sorgt beim DSC-Spiel wegen Zuspielerin Straube für Kontroverse: „Bänderriss nur vorgetäuscht?“

Stuttgart – Beim überraschenden Einzug der DSC-Damen ins Finale am Mittwochabend schlugen die Gemüter teilweise hoch, besonders auch bei Kommentator Robert Raff (24) vom Streamingdienst „Dyn Sports“. Mit einer außergewöhnlichen Bemerkung löste er einen handfesten Eklat aus.

Zu Beginn des vierten Satzes, als Dresdens Zuspielerin Sarah Straube (22) nach einer starken Annahme von Julie Lengweiler (26) den Ball geschickt zu Nathalie Lemmens (30) am Netz weiterleitete, die damit die 3:1-Führung erzielte, äußerte Raff in Bezug auf Straube: „Hat sie uns den Bänderriss nur vorgetäuscht?“

Diese ungeheuerliche Unterstellung war definitiv kein Scherz. Während der gesamten Partie griff Raff immer wieder den Umstand auf, dass der gebürtigen Suhlerin ihre Verletzung kaum anzusehen sei.

Nur wenige Tage vor dem ersten Halbfinalspiel in Stuttgart hatte sich Straube beim Training eine Bänderverletzung am Fuß zugezogen und musste beim Auftakt der Serie von der Bank zusehen. Der DSC verlor die Partie in der Scharrena deutlich mit 0:3.

Auch im zweiten Duell in Dresden stand sie zunächst nicht in der Startaufstellung, wurde jedoch eingewechselt und trug maßgeblich dazu bei, dass ihr Team nach einem 0:2-Satzrückstand und einem 6:10-Rückstand im dritten Satz noch das sensationelle 3:2-Comeback schaffte.

In der Volleyball-Bundesliga ist es üblich, dass die Kommentatoren der Dyn-Übertragungen von den heimischen Vereinen gestellt werden, die die Übertragung organisieren.

Daher kommt es nicht selten vor, dass die Kommentare zugunsten des Gastgebers gefärbt sind. Es gibt jedoch auch Ausnahmen, wie etwa die Moderatoren aus Aachen, die stets neutral und fair berichten.

Raff, der in der Medienabteilung von Allianz MTV Stuttgart arbeitet, verlor in diesem Moment offenbar völlig die Kontrolle über seine Emotionen.

Besonders pikant: Ausgerechnet Straube gab nach dem Spiel dem Kommentator ein Interview auf dem Spielfeld. Er sagte zu ihr: „Du spielst hier mit Bänderriss, wir haben die ganze Zeit gesagt, es ist Wahnsinn, was du hier leistest.“ Anschließend fragte er schmunzelnd: „Wie schlimm ist es wirklich, oder läuft das alles nur über Adrenalin?“

Straube erwiderte: „Ganz ehrlich, am Samstag war es wirklich nur Adrenalin, und ich habe gehofft, dass ich durchhalte und ein gutes Spiel zeigen kann. Jetzt stehe ich im Finale und der Fuß hält. Es ist nicht so schlimm, wie wir zuerst dachten, aber ja, es schmerzt schon. Aber wenn es ums Finale geht, hält man das irgendwie durch“, erklärte die Kapitänin.

Mit der Finalteilnahme kann sie über solche Aussagen nur lachen und freut sich darauf, vor ihrem Wechsel nach Italien noch einmal ein Heimspiel in der Margon Arena zu bestreiten.