Warum Trainer Alex Waibl überzeugt ist, dass der DSC um die großen Pokale mitspielen wird
Dresden – Wer an Volleyball in Dresden denkt, kommt kaum an Alex Waibl (57) vorbei. Der Trainer steht wie kaum ein anderer für den Erfolg der DSC-Damen.
Im Vorfeld der neuen Saison berichtet der 57-Jährige, was ihn noch aus der Ruhe bringen kann und welche Ziele er mit seinem jungen Team verfolgt.
TAG24: Herr Waibl, Sie starten in Ihre 17. Saison als Chefcoach des Dresdner SC. Gibt es für Sie überhaupt noch etwas Überraschendes?
Alex Waibl: „Inzwischen überrascht mich kaum noch etwas. Ich versuche stets, mit den vorhandenen Mitteln bestmöglich zu arbeiten und mich darauf zu verlassen, dass die Verantwortlichen ebenfalls vollen Einsatz zeigen. Ärgern über Dinge, die man nicht ändern kann, bringt nichts.“
TAG24: Am Samstag steht in der Margon Arena das Duell gegen Schwerin im Supercup an. Wie fühlen Sie sich vor der Partie gegen den amtierenden Deutschen Meister?
Waibl: „Je näher der Saisonstart rückt, desto mehr hat man das Gefühl, dass noch viele Dinge nicht perfekt sind. Der Druck und die Erwartungen steigen, auch der Stress, den man sich selbst macht. So geht es uns auch dieses Jahr. Der Supercup bei uns zu Hause ist ein großes Ereignis. Ich weiß, dass dieses Spiel eine ganz besondere Bedeutung für uns hat.“
TAG24: Mit Patricia Nestler (24) haben Sie die älteste Spielerin im Kader. Befürchten Sie, dass mangelnde Erfahrung zum Nachteil werden könnte?
Waibl: „Unser Team ist jung und noch nicht sehr erfahren, aber das hat auch viele Vorteile. Man sagt ja nicht umsonst, dass Erfahrung manchmal auch hemmen kann. Wenn es uns gelingt, die Zweifel abzulegen, Vollgas zu geben und uns nicht von äußeren Erwartungen ablenken zu lassen, sondern einfach das zu tun, was wir am liebsten machen – Volleyball spielen –, dann sind große Erfolge möglich.“
TAG24: Was macht Ihre Mannschaft aus, in der neben Nestler nur Marta Levinska, Lorena Lorber Fijok und Larissa Winter aus der letzten Saison übrig geblieben sind?
Waibl: „Beim Blick auf unser Team sehe ich enorm viel Talent, was mich sehr optimistisch für die kommende Saison stimmt. Allerdings muss sich dieses Potenzial erst noch entfalten und weiterentwickeln, ähnlich wie im vergangenen Jahr.“
TAG24: Die letzte Saison war mit dem Pokalsieg und der Vizemeisterschaft sehr erfolgreich. Was nehmen Sie sich für die neue Spielzeit vor?
Waibl: „Ich bin überzeugt, dass wir auch diesmal wieder um die großen Titel kämpfen werden. Beim Pokal hängt vieles vom Losglück ab. Trotzdem glaube ich fest daran, dass wir erneut in der Bundesliga mit Stuttgart und Schwerin um die Meisterschaft mitmischen. Wir sind bereit, wenn es darauf ankommt.“
TAG24: Nach einer dreijährigen Pause sind Sie in der kommenden Saison auch wieder in der Champions League vertreten. Mit welchen Erwartungen gehen Sie in die Gruppenphase?
Waibl: „Es ist immer etwas Besonderes, in der Champions League zu spielen, egal ob man im CEV- oder Challenge Cup antritt. Das Niveau der Gegner kann im CEV Cup ebenfalls sehr hoch sein, aber in der Champions League ist das konstant der Fall. Jedes Spiel stellt eine enorme Herausforderung dar.“
TAG24: Sie treffen unter anderem auf den italienischen Rekordmeister Conegliano, den Titelverteidiger des Wettbewerbs.
Waibl: „Wir freuen uns auf die Begegnungen mit Conegliano. Diese Spiele sind eher eine Erfahrung, bei der man kaum mit einem Sieg rechnet, da es kaum realistisch ist. Ankara ist ein vielleicht weniger bekannter türkischer Klub. Wenn man jedoch weiß, dass ihr Hauptsponsor ZEREN gleichzeitig Namensgeber des Wettbewerbs ist, kann man erahnen, dass sie eine Spitzenmannschaft zusammengestellt haben.
Mein Wunsch wäre es, vielleicht den Einzug in den CEV Cup oder die Play-offs zu schaffen. Mit Lodz steht uns zudem noch ein weiterer äußerst starker Gegner gegenüber. Alle verfügen über deutlich größere finanzielle Ressourcen als wir.“