Großes Potenzial beim DSC, aber noch viel Arbeit vor sich: „Unser Spiel ist noch recht vorhersehbar“
Dresden – Wie weit kann der DSC in dieser Saison noch kommen? Nachdem die Mannschaft von Trainer Alex Waibl (57) bereits gegen starke Teams wie Stuttgart, Schwerin und Suhl angetreten ist, lautet die Antwort: Sehr weit!
Das Team verfügt über ein enormes Potenzial, wie die vergangenen Wochen eindrucksvoll gezeigt haben.
Emma Grome (23) als Zuspielerin kann Sarah Straube (23) zwar noch nicht vollständig ersetzen. Dennoch bringt die US-Amerikanerin viel Feingefühl mit, kompensiert ihre geringere Körpergröße (1,75 Meter) durch Athletik und sorgt für ein schnelles Spiel.
Was Waibl allerdings kritisiert: „Unser Spiel ist noch relativ vorhersehbar.“ Dies liegt nicht an Grome, sondern vor allem daran, dass die Mittelblockerinnen sehr jung sind und die Bundesliga für sie eine neue Herausforderung darstellt.
Die Abstimmung innerhalb des Teams ist noch nicht perfekt, und das schnelle Spiel über die Mitte fehlt bislang weitgehend.
Bemerkenswert ist, dass es dem DSC gelungen ist, den kompletten Mittelblock mit den Eigengewächsen Mette Pfeffer (20) und Florentine Rosemann (18) direkt in den Profi-Kader zu integrieren – das ist in der Liga einzigartig.
Während Pfeffer sich sofort einen Stammplatz sichern konnte, gab Rosemann ihr Debüt in Stuttgart und kam auch gegen Schwerin zum Einsatz.
„Als Flo ins Spiel kam, hat sie ihre Sache gut gemacht. Im Angriff fehlt ihr allerdings noch etwas Selbstvertrauen“, so Waibl. Neben den beiden kann sich auch Amanda Siksna (23) weiterentwickeln, während das Potenzial von Amelia van der Werff (23) schwer einzuschätzen ist, da sie bisher nur für einen Aufschlag eingesetzt wurde.
Im Angriff ist der DSC mit Marta Levinska (24) auf der Diagonalposition sowie Miku Akimoto (19) und Jette Kuipers (23) auf den Außenpositionen gut aufgestellt. Allerdings fehlt mit der verletzten Lorena Lorber Fijok (22) eine wichtige Stütze aus der Vorsaison, zudem wird Eigengewächs Teresa Ziegenbalg (19) noch zeigen müssen, was sie kann.
Der Wechsel zwischen Zuspielerin Larissa Winter (21) und Rosa Entius (22) funktioniert bereits gut. Beeindruckend, wie die Niederländerin die Angriffe gegen Schwerin ins Feld presste. Auch der Teamgeist stimmt und erinnert an die Vorsaison, in der der DSC den Pokal sowie den Vizemeistertitel errungen hat.
„Die Stimmung auf dem Feld ist ausgezeichnet“, berichtet Patricia Nestler (24). Einzig Stuttgart scheint bislang ein übermächtiger Gegner zu sein. Auch Waibl ist sich bewusst: „Wir müssen in dieser Saison noch viel verbessern, um sie schlagen zu können.“
Dem erfahrenen Trainer ist dies jedoch zuzutrauen, obwohl der MTV über mehr finanzielle Mittel, größere Erfahrung sowie einen breiteren und tieferen Kader verfügt.