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DSC-Traum vom Umbau der Margon Arena zerplatzt: „Spielbetrieb in großer Gefahr“

Dresden – Der lang ersehnte Umbau der Margon Arena ist endgültig gescheitert. Sportbürgermeister Jan Donhauser (56, CDU) hatte bis zuletzt auf die sogenannte „Sportmilliarde“ des Bundes gehofft – allerdings vergeblich. Am Dienstag verkündeten die Stadtverwaltung und der Dresdner SC gemeinsam: „Eine Modernisierung erfolgt ausschließlich im Bestand!“

Die Volleyball-Damen des DSC hatten über viele Jahre darauf gesetzt, dass das Heimstadion des deutschen Pokalsiegers ein neues, dichtes Dach erhält, die VIP-Bereiche aufgewertet werden und die Zuschauerzahl deutlich steigt.

Nachdem das städtische Großprojekt mit einem Volumen von mehr als 40 Millionen Euro nicht realisierbar war, wollte der Verein die Maßnahmen in eigener Regie umsetzen – mit einem Budget von 15 Millionen Euro. Davon sollten jedoch 7,5 Millionen Euro vom Freistaat Sachsen stammen. Diese Gelder stehen jedoch nicht zur Verfügung.

„Wir haben in den vergangenen zwei Jahren intensiv an einer grundsätzlichen Erweiterung der Margon Arena gearbeitet. Es ist sehr bedauerlich, dass die politischen Prioritäten derzeit keine verlässliche Planung der Finanzierung zulassen“, erklärte DSC-Präsidentin Birke Tröger am Dienstag. Grundsätzlich gibt es allerdings keine Fördermittel für den Ausbau der VIP-Bereiche oder zur Erhöhung der Zuschauerplätze.

Tröger fordert: „Jetzt muss mit aller Kraft und möglichst zügig gemeinsam eine zeitnahe Sanierung unserer Spielstätte gewährleistet werden. Andernfalls ist mittelfristig der Spielbetrieb unserer Volleyballerinnen ernsthaft gefährdet.“

Der sächsische Innen- und Sportminister Armin Schuster (64, CDU) zeigte sich hingegen wenig verständnisvoll für die unterschwellige Kritik: „Die Beteiligten betrachten die Maßnahme offensichtlich aus sehr unterschiedlichen Perspektiven“, hieß es in einer Stellungnahme.

Er fügte hinzu: „Bemerkenswert ist zudem der Zeitpunkt, zu dem eine derart endgültige Entscheidung bekannt gegeben wird, insbesondere angesichts der zahlreichen aktuell noch offenen Fragen in den Haushalten von Bund, Land und Stadt. Der Umgang mit den Sondervermögen ist dabei nur ein Beispiel.“

Für die städtischen Haushaltspläne sind fünf Millionen Euro vorgesehen. Im zuständigen Eigenbetrieb liegen bereits fertige Konzepte für eine Sanierung im Bestand vor.

„Der Fokus liegt derzeit auf Prioritäten wie Brandschutz, Lüftung, Dächern, dem Sportboden sowie der Gebäudeautomation (Steuerung von Heizung und Lüftung)“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung von Verein und Stadt.

Erstaunlicherweise ist von einer Verbesserung der VIP-Bereiche oder einer Erweiterung der Zuschauerplätze keine Rede mehr. Die notwendigen Reparaturen sollen „mit hoher Geschwindigkeit“ bis zum Jahr 2027 umgesetzt werden.

Angesichts der angespannten Haushaltslage muss dies schnell geschehen, da sonst auch die vorhandenen Gelder verloren gehen. Ursprünglich waren für den Umbau der Arena 15 Millionen Euro eingeplant – mittlerweile sind bereits zehn Millionen verloren.