"Nicht lustig!": Ralf Schumacher spricht so offen wie nie zuvor über Bruder Michael
Kerpen - In einem Interview hat Ralf Schumacher (49) sehr offen über die Beziehung zu seinem Bruder Michael (55) und die gemeinsamen Jahre in der Formel 1 gesprochen. Diese Zeit war geprägt von spannenden Rennen, intensiven Duellen und Fahrern, die oft an die Grenzen gingen - und darüber hinaus. Die Schumacher-Brüder waren mittendrin.
Michael ist mit sieben Meistertiteln, die er sich mit Lewis Hamilton (39) teilt, noch immer der Rekordhalter, während Ralf dieser Ehre nie zuteilwurde. In einem Gespräch mit "Formel1.de" äußerte sich Ralf nun zu seiner Karriere und den Auseinandersetzungen mit Michael.
Ein besonders prägender Moment war ein Rennen in Barcelona im Jahr 2000, als Michael Ralf absichtlich blockierte, um Rubens Barrichello (52) vorzulassen. "Das war als Bruder natürlich nicht lustig", erinnert sich der heutige Sky-Experte. Gleiches gilt für ihren Zusammenstoß 1997 am Nürburgring, der für beide im Aus endete. Trotzdem kam es nie zu einem Bruch zwischen ihnen.
Die Konflikte wurden oft bei einem Bier besprochen, erklärt Ralf. "Eine Stunde später war alles in wenigen Minuten geklärt. Das ist normal und gehört dazu", unterstreicht er.
Ralf Schumacher: Niemand kommt an Michael heran - Lichtjahre entfernt
Die Errungenschaften Michaels in der Formel 1 werden von Ralf extrem hoch eingeschätzt. Langfristig sieht er niemanden, der Michael das Wasser reichen könnte. "Weder Lewis Hamilton noch Max Verstappen (27) kommen da ran. Lichtjahre nicht", sagt er.
Ralf erkennt an, dass Michael zu den Fahrern gehörte, die den Unterschied ausmachten, besonders während der glorreichen Ferrari-Jahre mit fünf Titeln in Folge von 2000 bis 2004. Obwohl er selbst gerne Weltmeister geworden wäre, resultierten Ralfs Bemühungen in der Formel 1 in sechs Grand-Prix-Siegen.
Darüber hinaus feierten die Schumachers fünf Doppelsiege und starteten achtmal gemeinsam aus der ersten Reihe. Ihre Karriere in der Königsklasse war von gegenseitigem Respekt getragen, und sie haben nie die familiäre Bindung verloren.