zurück

Max Kruse kritisiert den modernen Fußball nach Karriereende: Unzufriedenheit und Genervtheit

Hamburg - Der Fußball hat für den ehemaligen deutschen Nationalspieler Max Kruse (35) seine Faszination verloren. Kruse, der im Dezember überraschend seine aktive Laufbahn beendete, äußerte sich offen zu den Gründen seines Rücktritts. "Der Fußball ist mittlerweile mehr eine Arbeitsstelle als eine Leidenschaft für mich", teilte Kruse in einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt mit, das er gemeinsam mit Ex-Teamkollegen Martin Harnik führte. Nach einem Comeback beim SC Paderborn in der 2. Fußball-Bundesliga zog er bereits wenige Monate später einen Schlussstrich, woraufhin er seine Karriere endgültig beendete. Das professionelle Fußballerdasein bereitete ihm keine Freude mehr, und die Trainingsmethoden empfand er als überreguliert, zu theoretisch und zu wissenschaftlich. "Das Spiel hat sich verändert, die Spieler bekommen ständig Nahrungsergänzungsmittel und müssen auf Schritt und Tritt GPS-Sensoren tragen", kritisierte Kruse, der sich mit diesem systematisch verordneten Überwachungsmaßnahmen nie anfreunden konnte.

Max Kruse hätte für ein lukratives Angebot seine Karriere in Saudi-Arabien fortgesetzt

Bevor Kruse bei SC Paderborn anheuerte, war er beim VfL Wolfsburg engagiert, doch auch diese Episode in seiner Laufbahn währte nicht lange. Er äußerte Kritik am heutigen, glatten Profibetrieb und sehnte sich nach den unbekümmerten, einfachen Tagen auf dem Bolzplatz zurück. "Früher war es einfach, zwei Runden zu laufen und warm zu sein. Heute erfordert das Training umfangreiche Vorbereitungen", so Kruse. Trotz der Unzufriedenheit hätte er seine Karriere unter Umständen verlängert, wäre ein attraktives Angebot aus Saudi-Arabien gekommen. "Abgesehen von meiner Frau gibt es wenig, was mich in Deutschland zurückhält", gestand der frühere Angreifer der Nationalmannschaft.