Warum Kritik? Linken-Politiker hinterfragt Timing von Schumachers Coming-out und nimmt Post zurück
Statt Unterstützung gab es Verwunderung: Am letzten Sonntag machte Ralf Schumacher (49) sein Outing und die Beziehung zu einem Mann öffentlich. Just in diesem Moment beschäftigte sich der Politiker der Linken Dietmar Bartsch (66) lieber mit anderen Dingen und fand Anstoß am Zeitpunkt der Veröffentlichung. "Warum ausgerechnet am Tag des Fußball-EM-Endspiels, des Wimbledon-Finals? Das Normale sollte nicht 'gefeiert' werden", monierte der Bundestagsabgeordnete nach Schumachers mutigem Schritt auf X. Der ehemalige Formel-1-Pilot tat seinen bemerkenswerten Schritt auf Instagram kund, kurz bevor das Finale der Europameisterschaft zwischen Spanien und England stattfand, nur wenige Stunden nachdem Carlos Alcaraz (21) im Wimbledon-Finale Novak Djokovic (37) besiegt hatte. Anscheinend missfiel Bartsch dieser Umstand, jedoch verzichtete er auf eine ausführliche Begründung seiner Ansicht und erntete stattdessen selbst kräftige Kritik für seine gewagte Meinung. Der frühere Vorsitzende der Hannoveraner Jusos, Philip Le Butt (36), kommentierte treffend: "Besser hätte Bartsch nicht demonstrieren können, warum ein Coming-out noch immer eine Herausforderung darstellt und gefeiert werden muss." Mittlerweile hat der vormalige Fraktionsführer den kontroversen Post gelöscht. Berichten des Berliner Tagesspiegels zufolge zweifelten sogar Mitglieder seiner Partei anfangs an der Authentizität des Beitrags, der untypisch für den in Stralsund geborenen Politiker schien.
Gegenwind für Dietmar Bartsch nach kritischer Bemerkung zu Schumachers Coming-out
Dietmar Bartsch relativiert seine Aussagen zum Coming-out
Bartsch gestand allerdings nach Rückfrage des Mediums seinen Fehler ein. Die Äußerung sei "falsch" gewesen, jeder habe das Recht, sich zu outen, "wann immer er oder sie möchte", erklärte der Politiker. Tiefgründige Gründe für seinen Lapsus bot Bartsch nicht an, vielmehr versuchte er, die Angelegenheit herunterzuspielen: "Direkt nach einem EM-Endspiel sollte ich nicht twittern", gestand er der Zeitung. Ralf Schumacher bekam im Anschluss an seine Liebesbekundung viel Anerkennung im Netz, auch sein Sohn David (22) lobte den mutigen Schritt seines Vaters öffentlich. Auf der anderen Seite äußerten sich auch skeptische Stimmen. Neben Bartsch äußerte der ehemalige deutsche Fußballschiedsrichter Manuel Gräfe (50) auf X, dass das Outing "zu spät" erfolgt sei.