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Kommentar: Der Fußball-Transfermarkt ist abscheulich und abstoßend!

Frankfurt am Main - Der Transfermarkt dominiert trotz bereits angefangener oder zumindest kurz bevorstehender Top-Ligen das globale Fußballgeschehen. Spieltagäufe und -verkäufe haben allerdings eine abstoßende und perverse Wendung genommen, findet zumindest TAG24-Journalist Angelo Cali.

Alles hätte gut laufen können für dich als Eintracht Frankfurt Fan. Du hast bereits akzeptiert, dass du die Spitzenspieler, die du mit viel Verhandlungsgeschick und wahrscheinlich noch mehr Glück an den Main gebracht hast, nicht für immer bei dir behalten kannst. Aber dann kommt die nächste böse Überraschung.

Bereits seit einigen Wochen kursieren Gerüchte, dass der strahlende Star Randal Kolo Muani (24), den die Adler-Fangemeinde fest in ihr Herz geschlossen hat, dem Lockruf des Reichtums aus der französischen Hauptstadt erliegen und zu PSG wechseln könnte.

Mittlerweile scheint es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, obwohl die Angelegenheit immer noch unsicher ist. Währenddessen sind sowohl Eintracht-Trainer Dino Toppmöller (42) als auch die Frankfurter Fans im Unklaren darüber, wer letztendlich für ihr Team spielen wird. Der Kauf eines Trikots wird zu einem echten Zockerwagnis, da der favorisierte Spieler vielleicht bald nicht mehr mit dem Adler-Emblem spielt.

Aber es wird noch besser! Manche Möchtegernfans beschuldigen den Franzosen bereits, unaufrichtig gegenüber Frankfurt zu sein. Sein potentieller Wechsel ins Geld liegt allerdings möglicherweise weniger in seiner eigenen Hand, als vielmehr in denen seines Beraters.

Moussa Sissoko, der neue Berater von Kolo Muani, scheint vor allem von Geldprofit getrieben zu sein. Mit seinem Schützling bei einem Top-7-Club unterkommen zu wollen und die Chance auf seine Agenturprovision vor der Regelnormierung ist wohl sein Primärziel.

Spieler-Berater-Wahnsinn und die Herumspielerei mit Fan-Gefühlen: Stoppt das endlich!

Sissoko ist kein Einzelfall. Agenten lotsten seit Jahren ihre Spieler von einem Verein zum nächsten, ohne Rücksicht auf deren Wohlbefinden beim aktuellen Verein. Dabei sollten wir anerkennen, dass die Spieler über ihre Nach-Karriere-Zeit nachdenken, vor allem wenn dabei ein ordentlicher Lohnzuwachs in Aussicht steht.

Aber es bleibt ein Skandal, dass bis zum 1. September - in der Bundesliga sind dann bereits zwei und in vielen europäischen Top-Ligen sogar mehr Spieltage absolviert - keine echte Vorfreude auf die Saison und das eigene Team aufkommen kann!

Nach Saisonstart sollten keine Spielertransfers mehr möglich sein!

Warum muss das sein?! Zig Weltstars folgen ausgerechnet Cristiano Ronaldo in die Wüste

Ein weiterer abscheulicher Aspekt der jüngsten Transfermarkt-Trends ist die Massenmigration älterer Profis nach Saudi-Arabien und Co.

Früher waren es meist ausgemusterte Fußballer, die sich am Ende ihrer Karriere vergoldeten, doch jetzt zieht es immer mehr Spieler im besten Alter Richtung Öl-Milliarden.

Vielleicht hatte der Wechsel von Cristiano Ronaldo (38) Anfang dieses Jahres zum Al-Nassr FC einen Einfluss? Seitdem verpflichtet der FC Chelsea Spieler nach Spieler, darunter Moisés Caicedo (21), welcher von Brighton & Hove Albion für erstaunliche 133 Millionen Euro zur Stamford Bridge wechselte.

Außerdem ist die derzeitige Unentschlossenheit des Weltstars Kylian Mbappé (24) bezüglich eines Wechsels zu Real Madrid wohl ein weiterer Ausdruck dafür, wie grotesk der Transfermarkt mittlerweile ist.

Fakt: Das Transferfenster muss zwingend geschlossen sein zum Saisonstart!

Nach Spekulationen über eine Vertragsverlängerung mit PSG ist Mbappé nun wieder im Kader aufgetaucht. Ob er schließlich noch einen Umweg über Saudi-Arabien nimmt, um dann ablösefrei nach Madrid zu wechseln, oder ob er sich doch noch für ein weiteres Jahr in Europa entscheidet, bleibt abzuwarten. Bis zum 1. September wird mich allerdings noch ein Gefühl des Ekels umgeben!