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Tiefe Trauer um Tennis-Ikone: Nikola Pilić mit 86 Jahren verstorben

Zagreb (Kroatien) – Die Tenniswelt nimmt Abschied von einer Legende: Nikola Pilić ist im Alter von 86 Jahren gestorben.

Wie der kroatische Tennisverband am Dienstag auf seiner Webseite mitteilte, verstarb der ehemalige Davis-Cup-Kapitän in seiner Heimatstadt Rijeka an der Adriaküste. Bereits zuvor hatten verschiedene Medien seinen Tod vermeldet.

Pilić hinterließ über viele Jahrzehnte hinweg bedeutende Spuren im Tennissport und prägte diesen wie nur wenige andere vor und nach ihm. Während seiner aktiven Zeit sicherte sich der im früheren Jugoslawien geborene Ausnahmespieler insgesamt 16 Titel.

Im Doppel an der Seite des Franzosen Pierre Barthès (84) gewann er 1970 die US Open. Drei Jahre später erreichte Pilić, den Tennis-Superstar Novak Djokovic (38) einst als „Vater des Tennis“ titulierte, das Finale der French Open, unterlag dort jedoch dem Rumänen Ilie Năstase (79).

Seine Karriere war allerdings nicht frei von Kontroversen. 1973 wurde er suspendiert, nachdem er sich weigerte, für das jugoslawische Davis-Cup-Team anzutreten.

Die daraus resultierenden Debatten über den Ausschluss von Profi-Spielern führten dazu, dass 81 Spieler gegen eine Teilnahme an Wimbledon protestierten und das wohl prestigeträchtigste Tennisturnier der Welt boykottierten.

Nach seinem Rücktritt als Spieler widmete sich Pilić der Trainertätigkeit und betreute unter anderem die deutsche Nationalmannschaft. Mit Spielern wie Boris Becker (57) und Michael Stich (56) führte er das Team dreimal zum Davis-Cup-Sieg (1988, 1989 und 1993).

Später übernahm er das Traineramt der kroatischen Mannschaft, mit der er 2005 den Titel im Teamwettbewerb errang – ein Erfolg, den er später 2010 mit Serbien wiederholen konnte.

Erstmeldung: 11:26 Uhr, zuletzt aktualisiert: 12:07 Uhr