Ex-Physiotherapeut des Tennis-Stars bricht sein Schweigen über Dopingvorwürfe
Italien - Giacomo Naldi (33) wurde öffentlich an den Pranger gestellt, entlassen und heftig kritisiert: Eine harte Woche liegt hinter ihm. Nachdem aufgedeckt wurde, dass Jannik Sinner (23), die Weltranglisten-Erste im Tennis, zwei positive Dopingtests hatte, wies dieser die Schuld seinem Physiotherapeuten zu. Unmittelbar vor den US Open verkündete der Sieger der Australian Open vor drei Tagen, dass sowohl Naldi als auch der Fitness-Coach Umberto Ferrara (56) entlassen wurden, da er ihnen nicht mehr vollständig vertrauen könne.
Naldi hat nun sein Schweigen gebrochen und sich auf Instagram geäußert. Er schreibt, dass es zwei Arten von Gerechtigkeit gibt: die wahre, die durch Gerichte festgelegt wird, und die durch Medien verbreitete, die leider oft effektiver und meist oberflächlich ist, selten auf echten Fakten beruht. Als jemand, der nun selbst im Mittelpunkt steht, sieht er dies bestätigt.
Um seinen Ruf kämpfender Physiotherapeut Giacomo Naldi im Dopingfall von Jannik Sinner
Naldi erklärt, er und Sinner seien zwar freigesprochen worden, doch das negative Medienecho schmerze ihn. Er wurde online und von italienischen Medien wegen angeblicher Unprofessionalität angegriffen, mit der Behauptung, er hätte Sinners Karriere aufs Spiel gesetzt. Trotzdem halten viele Doping-Experten die Erklärung, Naldi hätte Sinner zweimal massiert und dabei versehentlich Clostebol übertragen, für wenig plausibel. Laut Sinner kam das anabole Steroid durch ein Spray in Naldis Körper, das er zur Behandlung einer Wunde benutzte. Sinner und Naldi wurden freigesprochen, dennoch verlor Naldi seinen Job und kämpft nun um seinen Ruf und seine Existenz.
"Ich bin stolz, Teil dieses Teams gewesen zu sein und weiß, dass ich professionell gehandelt habe. Es schmerzt, ausgeschlossen zu sein, nicht mehr in der Box zu stehen und Jannik anzufeuern. Doch ich werde mich an die neue Situation gewöhnen müssen", so Naldi. Am Ende kennen nur die Beteiligten die Wahrheit.