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Zwischen Fortschritt und Stillstand: „NHL 26“ bekommt die Scheibe nicht aus dem Drittel

Deutschland – Seit kurzem ist die Eishockey-Simulation „NHL 26“ wieder erhältlich, und man kann die virtuelle Hartgummi-Scheibe durch die Arenen jagen. Der Kauf lohnt sich jedoch hauptsächlich für Spieler, die einige Jahre pausiert haben.

Dieses Problem ist leider typisch für die jährlich erscheinenden Vollpreis-Updates der Sportspiele von EA, wie sowohl Nutzer als auch Kritiker seit Langem bemängeln.

Es ist allgemein bekannt, dass solche Sportlizenzen sehr kostspielig sind und die kontinuierliche Weiterentwicklung viel Aufwand und Geld erfordert. Doch das ist letztlich nicht das Hauptproblem für die Gamer.

Wir wollen niemandem vom Kauf abraten, denn es ist tatsächlich der bisher beste Teil der Serie. Dennoch muss man ehrlich sein: Die Investition lohnt sich besonders dann, wenn man über mehrere Jahre nicht gespielt hat.

Auf dem Eis wirkt das Spiel deutlich authentischer, die Mannschaften entwickeln mehr und mehr ihren eigenen Stil sowie eine klare Identität, und das Tempo wurde etwas gedrosselt. Weniger Arcadestyle, mehr realitätsnahes Eishockey.

Bei den Torhütern sind beispielsweise deutliche Fortschritte bei den Antizipationen und Animationen erkennbar. Gleichzeitig wirkt es jedoch so, als würden Tagesform und Erholungsphasen (oft recht langsam) jedes Mal zufällig bestimmt – und das teilweise fernab der Realität.

Der Karrieremodus „Be A Pro“ hat einen deutlichen Entwicklungssprung gemacht. Vom Einstieg über die Weltmeisterschaft der U20, bei der man auf den Draft hofft, bis hin zum weiteren Karriereverlauf gibt es viele positive Neuerungen.

Im Gegensatz dazu zeigt der Franchise-Modus keinerlei Verbesserung und wirkt eher wie eine 1:1-Kopie aus der vorherigen Version.

Die Modi „World of CHEL“ und „Ultimate Team“ setzen weiterhin auf permanente Monetarisierung und vermitteln nach wie vor starke Pay-to-win-Eindrücke.

Das Spielen mit Freunden ist somit weiterhin problemlos möglich, allerdings sollte der faire Wettbewerb zumindest hinterfragt werden.

Insgesamt vergebe ich dem Spiel 6 von 10 unerlaubten Weitschüssen. Allerdings gilt: Wer mehrere Jahre pausiert hat, sollte zugreifen – für knapp 70 Euro erhält man dann einen spürbaren Sprung nach vorne.