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Konflikt um Bundesliga-Rechte: Warnung von DAZN-Chefin an die Liga!

Im Disput über die Fernsehrechte der Bundesliga eskaliert die Lage weiter: DAZN lässt der Deutschen Fußball Liga (DFL) durchblicken, ein komplettes Rückzugszenario aus der ersten Liga sei denkbar. Diese Aussage machte Alice Mascia, die DACH-Geschäftsführerin des Sportstreaming-Anbieters, gegenüber dem Magazin Capital und betonte, man schließe keine Optionen aus. "Das weltweite Geschäft bietet uns viele Möglichkeiten, nicht nur die Bundesliga", gab die Führungskraft unmissverständlich zu verstehen.

Die Auseinandersetzung zwischen DAZN und der DFL entflammte bereits im April, als DAZN gemäß Tagesschau ein Angebot von jährlich etwa 400 Millionen Euro für das TV-Rechtepaket B der höchsten deutschen Fußballliga von 2025 bis 2029 abgab. Mit einem Gesamtvolumen von circa 1,6 Milliarden Euro lag dieses Angebot deutlich über den anderen Mitbewerbern, jedoch erhielt der Bezahlsender Sky den Vorzug.

Nach dieser Entscheidung kritisierte der Streamingdienst die Liga wegen mangelnder Transparenz und sprach von einer "unrechtmäßigen Vergabe" der Rechte, was zu einer Klage vor dem Schiedsgericht führte.

"Es betrifft das europäische Wettbewerbsrecht, für das zivile Gerichte ebenso zuständig sind", erklärte Mascia, erneut ihre Position bekräftigend.

DAZN überträgt derzeit noch etwa 100 Bundesliga-Begegnungen exklusiv

Obwohl der Rechtsstreit sich über Jahre erstrecken könnte, wie ein Sprecher von DAZN im Frühjahr äußerte, steht eine Entscheidung des Schiedsgerichts kurz bevor. Eine Niederlage in diesem Verfahren könnte für DAZN den endgültigen Rückzug aus der Bundesliga bedeuten, auch wenn der Dienst derzeit ein anderes Paket mit exklusiven Spielen besitzt.

Die DFL zeigt sich von den Vorgehensweisen unbeeindruckt und fühlt sich für ein Verfahren gut vorbereitet, unter anderem wegen einer Bankbürgschaft, die DAZN nicht rechtzeitig vorgelegt hatte. Trotz nachgereichter Garantie musste die DFL ihre Ausschreibung vorübergehend stoppen und warf DAZN vor, die Öffentlichkeit zu täuschen und Unruhe in die Liga zu bringen.