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Nach zähen zwei Stunden: Turbulenter Skisprung-Weltcup in Szczyrk abgebrochen

In Szczyrk, Polen, musste die Jury den lange erwarteten Weltcup im Skispringen wegen unberechenbarer Winde und wechselhafter Bedingungen im Karpatengebirge nach fast zwei Stunden und 40 der 50 Athleten abbrechen. Während dieser Zeit gab es zahlreiche Unterbrechungen, bis schließlich zur Enttäuschung der Anwesenden und der Sportler die komplette Absage erfolgte. "Es war extrem schwierig heute. Wir hatten Hoffnung bis zuletzt, aber die Wetterprognosen verschlechterten sich kontinuierlich", äußerte FIS-Renndirektor Sandro Pertile (55) in einem Interview mit der ARD. Stefan Horngacher (54), der deutsche Bundestrainer, beschrieb die Bedingungen als "sehr turbulent und herausfordernd für die Springer". Trotz des unterrichtsfreien Tages am Donnerstag ist ein Nachholen des Wettkampfs ausgeschlossen. Schon zu Beginn sorgte ein Unfall von Andrea Campregher (22) für dramatische Augenblicke, als er von einer starken Windböe erfasst wurde, spektakulär auf 108,5 Meter segelte und stürzte, glücklicherweise aber unverletzt blieb. In der Folge navigierte die Jury das Event mit großer Sorgfalt weiter. Dawid Kubacki (33), der Lokalmatador, befand sich zum Zeitpunkt des Abbruchs in Führung und Stephan Leyhe (32) lag als Vierter ebenfalls aussichtsreich im Feld.

Szczyrk vom Wettkampfpech verfolgt

Drei Athleten des Deutschen Skiverbandes, unter ihnen Andreas Wellinger (28), hatten noch nicht die Chance, in die Lüfte zu steigen. Philipp Raimund (23) schilderte seine lange Wartezeit mit den Worten: "Ich musste fast 20 Minuten ausharren. Um nicht zu erfrieren, hab ich versucht, mich zur hörbaren Musik von unten zu bewegen." Szczyrk scheint weiterhin vom Pech heimgesucht zu sein, denn schon zum dritten Mal kam die dortige Weltcup-Premiere nicht zustande – 2011/12 wegen organisatorischer Schwierigkeiten und 2015/16 fand eine Streichung von Szczyrk zugunsten eines weiteren Events in Wisla statt. In der Gesamtwertung der Polen-Tour steht Slowenien mit 1821,6 Punkten weiterhin an der Spitze, gefolgt von Österreich mit 1759,3 und Deutschland mit 1742,4 Punkten. Die abschließende Etappe der Serie wird in Zakopane mit drei weiteren Veranstaltungen fortgesetzt: der Qualifikation am Freitag, dem Teamspringen am Samstag und dem Einzelwettbewerb am Sonntag auf der Schanze Wielka Krokiew.