Streit im Skispringen eskaliert: Elite-Athleten setzen auf Trainerwechsel
Oslo, Norwegen – Eine Auseinandersetzung erschüttert das norwegische Skispringen seit geraumer Zeit, entbrannt durch das Verlangen führender Springer um Johann André Forfang (28), die in einem Brief die Ablösung des Cheftrainers Alexander Stöckl (50) verlangten. Der Konflikt könnte nun auf das Damenteam übergehen, denn die rebellierenden Sportler haben Christian Meyer (46), den Trainer der weiblichen Skispringerinnen, als neuen Coach ins Auge gefasst. Diese Entwicklung hat beim Damen-Team für Unruhe gesorgt. Sie suchen den Schulterschluss mit Meyer, der ein erfolgreiches Team etabliert hat und den sie angesichts der Heim-WM in Trondheim nicht missen möchten. Silje Opseth (24), Vizeweltmeisterin, betont seine ganzheitliche Herangehensweise als essenziell für das Frauenteam.
Alexander Stöckl will in Norwegen bleiben, Christian Meyer bevorzugt das Damenteam
Es sind genau diese Führungsqualitäten, die Forfang und Kollegen so sehr bei Meyer schätzen. Die Athleten, die Stöckl eine schlechte Mannschaftsführung vorwerfen, sehen in Meyer die ideale Lösung. Stöckl, seit Wochen von den Weltcup-Veranstaltungen ausgeschlossen und medial unter Beschuss, wird dennoch nicht freiwillig gehen; sein Vertrag läuft bis nach den Olympischen Winterspielen 2026. Da der finanziell angezählte Verband einen Trainerwechsel kaum stemmen kann, sind die Aussichten der Sportler, Meyer zu gewinnen, gering, da er selbst signalisiert hat, bei den Damen bleiben zu wollen. Trotzdem könnte sich die Situation ändern, denn die österreichischen Springer um Stefan Kraft (30) bekundeten Interesse an Stöckl als Trainer, obwohl er sich nach über einem Jahrzehnt in Norwegen verwurzelt fühlt und seine Familie hier bleiben möchte.