Neue Regeln im Skispringen: Athleten müssen Gewicht zulegen
Ruka (Finnland) - Mit dem bevorstehenden Weltcupstart im Skispringen am nächsten Samstag in Ruka, Finnland, stehen den Athleten wichtige Änderungen bevor: Sie müssen schwerer werden, um Sanktionen zu vermeiden. Ein zu geringer Body-Mass-Index (BMI) wird nämlich nicht länger toleriert. Um im Wettkampf die maximale Skilänge von 145 Prozent ihrer Körpergröße nutzen zu dürfen, müssen Skispringer nun einen BMI von mindestens 21 erreichen. Fällt der BMI niedriger aus, werden die Skier als Nachteil verkürzt. In der Vergangenheit erfolgte die Gewichtserfassung inklusive Skischuhen und Sprunganzug – diese Praxis ändert sich mit dieser Wintersaison. Sportler müssen dementsprechend etwa ein Kilogramm Gewicht hinzugewinnen, um unter Einhaltung des BMI-Werts ohne Schuhe und Anzug die gleiche Skilänge wie bisher zu erhalten und einen potenziellen Wettbewerbsnachteil durch gekürzte Ski und verringerter Tragfläche zu vermeiden. Die Effektivität dieser Neuerung in Sachen Magerwahn im Skispringen steht jedoch in Frage, besonders wenn man bedenkt, dass 2022 der polnische Skiverband beschloss, Athletinnen mit einem BMI von 21 oder höher von Fördermitteln auszuschließen. Damit scheint der Vorteil eines niedrigeren Gewichts größer als der Nachteil kürzerer Skier. Dieses Dilemma führt zu anhaltenden Forderungen nach einer Anhebung der BMI-Grenze oder einer stärkeren Kürzung der Skier bei zu geringem Gewicht.
Änderungen der Wettkampfregeln im Skisprung
Die Internationalen Skiverband FIS hat neben der Anpassung des Wiegeprozederes weitere Regelanpassungen für die neue Skisprung-Saison vorgenommen. Top-Skisprungnationen, darunter Deutschland, dürfen ab dieser Saison nur noch fünf Athleten statt bisher sechs für den Weltcup nominieren. Dies führte dazu, dass der sechsmalige Weltmeister Markus Eisenbichler zum ersten Mal seit acht Jahren nicht am Saisonauftakt teilnehmen wird – eine bemerkenswerte Veränderung. Zudem entfällt das beliebte Mixed-Teamformat, in dem bisher zwei Männer und zwei Frauen pro Nation antraten. Stattdessen wurden neue Super-Team-Wettbewerbe eingeführt, bei denen pro Nation jeweils nur zwei Männer oder Frauen antreten.