"Total leer": Skisprung-Star beendet abrupt die Saison
Im slowenischen Planica offenbart sich eine tiefe Krise im Skisprungteam. Unstimmigkeiten mit dem Cheftrainer und schwankende Leistungen plagten die Mannschaft monatelang, bis schließlich ein prominenter Athlet der Skisprungsportwelt entschied, sofort einen Schlussstrich zu ziehen. Der 27-jährige Norweger und einstige Gewinner der Vierschanzentournee, Halvor Egner Granerud, kündigte an, seine Saison mit sofortiger Wirkung zu beenden. Dadurch verpasst er das Finale in Planica. Er hatte bereits im Januar eine Pause eingelegt. Im Gespräch mit dem Portal Dagbladet begründete er seinen Schritt damit, dass er körperlich und mental am Ende sei und seine Leistungen zu inkonsistent. Auch sein aktueller Trainer Magnus Brevig, der nach Unstimmigkeiten mit dem Chefcoach Alexander Stöckl das Training übernahm, bestätigte Graneruds Entscheidung. Er äußerte, Granerud fühle sich nicht bereit für den Saisonabschluss und kritisierte zudem instabile Leistungen. Nach einem enttäuschenden Jahr, in dem Granerud nach seinem Erfolg im Gesamtweltcup einen deutlichen Leistungseinbruch erlebte, liegt er derzeit auf einem aussichtslosen 24. Platz in der Gesamtwertung, ohne Chance auf eine nennenswerte Verbesserung vor dem letzten Wettkampf in Planica.
Halvor Egner Granerud vermeidet Treffen mit Trainer Alexander Stöckl
Granerud entgeht somit einer möglichen Konfrontation mit Alexander Stöckl. Der seit Januar in seiner Funktion eingeschränkte Trainer plant eine Reise nach Planica, um dort die "Springerfamilie" und internationale Kollegen zu treffen, obwohl er dort keine offizielle Aufgabe hat. Stöckl äußerte gegenüber Dagbladet, dass das Treffen mit seinen Athleten keine "große Sache" sein werde, trotz der öffentlichen Kritik am Führungsstil und der Forderung nach seinem Rücktritt durch die Sportler zu Jahresbeginn. Seit dem Vorfall hat Stöckl das Team nicht mehr betreut, lehnt jedoch einen Rücktritt ab, da er einen gültigen Vertrag bis nach den Olympischen Winterspielen 2026 besitzt und seit über einem Jahrzehnt mit seiner Familie in Norwegen lebt. Obwohl das Verhältnis zu den Sportlern stark belastet erscheint, bleibt ungewiss, ob es zu einer Versöhnung, einer Trennung oder einer neuen Rolle für Stöckl in der nächsten Saison kommen wird.