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Karl Geiger triumphiert in Klingenthal und beendet Pechsträhne

In Klingenthal hat Karl Geiger (30) den langersehnten Heimsieg errungen und damit den sogenannten Klingenthal-Fluch gebrochen! Bis dato war es keinem deutschen Athleten gelungen, den Einzelwettkampf des Skisprung-Weltcups im Vogtland für sich zu entscheiden. Doch Geiger, der aus Oberstdorf stammt, setzte mit Sprüngen von 144,5 und 146 Metern ein eindeutiges Zeichen. Sein Sieg beendete ebenso die Erfolgsserie von Stefan Kraft (30) aus Österreich, der mit den Plätzen der 6521 anwesenden Fans auf den zweiten Platz verwiesen wurde, während Ryoyu Kobayashi (27) aus Japan die Top 3 komplettierte.

Die deutsche Skisprung-Mannschaft zeigte sich ebenfalls von ihrer besten Seite. Andreas Wellinger (28) aus Ruhpolding und Pius Paschke (33) aus Kiefersfelden lagen mit den Plätzen vier und fünf nur knapp hinter dem Podium, während Stephan Leye (31) aus Willingen sich auf dem 14. Platz einordnete. Auch Martin Hamann (26) aus Aue, der lokale Held, konnte mit einem 29. Rang die Heimfans begeistern.

Die spektakuläre Show in der Vogtland Arena wurde von weitreichenden Sprüngen über 140 Metern geprägt, doch Geiger stahl allen die Show. Nach einer unvorhersehbaren Qualifikation am Freitag und einem unauffälligen Probedurchgang fasste Geiger zusammen: "Dann passierte der erste Sprung einfach", sichtlich erstaunt über seine eigene Leistung und die dominierenden Wettkampfsprünge. "Dass ich als Sieger hervorgehe, hätte ich nie für möglich gehalten", erklärt der sichtlich bewegte 30-Jährige.

Wetter fordert Skispringer in Klingenthal heraus

Die Bedingungen waren beim Wettkampf nicht einfach: Dichter Nebel und feiner Nieselregen, der die Schanze in der ersten Runde beeinträchtigte. Nachdem die ersten Springer im Nebel unterwegs waren, musste die Jury den Luke anpassen, doch die Athleten kamen mit der Situation zurecht. "Der Nebel ergibt eigentlich eine dickere Luft, was das Fliegen erleichtert. Die Sicht war dennoch nicht beeinträchtigt, ich konnte alles erkennen", kommentierte Hamann die Situation. Trotz einer weniger überzeugenden Qualifikation und einem mittelmäßigen Probedurchgang, steigerte sich Hamann im Wettkampf auf Weiten von 124,5 und 129 Meter. "Das war ein Fortschritt. Ich bin damit zufrieden, ins Finale gekommen zu sein und vor dem heimischen Publikum zu springen", gab er zu, "die Nervosität war schon da, aber vor einer derart tollen Kulisse zu springen ist einfach nur ein Genuss."

Am Sonntag besteht für ihn und die anderen Athleten die Chance zur Wiederholung: Um 14 Uhr beginnt der Probedurchgang, gefolgt vom ersten Durchgang um 16 Uhr und dem Finale um 17.10 Uhr in der Vogtland Arena.