Skisprung-Trainer Alexander Stöckl klagt gegen eigenen Verband
Oslo (Norwegen) - Norwegen, eine Hochburg des Wintersports, glänzt in Disziplinen wie Biathlon, Langlauf, Nordische Kombination und Skispringen, wo die Athleten seit Jahren führend sind. Doch seit Januar steht der Ski-Verband wegen einer Kontroverse schlecht da. Die Auseinandersetzung zwischen Alexander Stöckl, dem Chef-Trainer der Skispringer, und dem Verband hat eine neue Eskalationsstufe erreicht. Der 50-jährige Österreicher beabsichtigt, gemäß "Verdens Gang", seinen Arbeitgeber zu verklagen. Ein entsprechendes Schreiben ist bei der Anwaltskanzlei, die den Verband vertritt, offiziell eingereicht worden. Der Konflikt begann, als Sportler in einem Brief ihr Missfallen über Stöckl zum Ausdruck brachten, wobei die genauen Inhaltspunkte bislang unbekannt sind, es soll jedoch um das Verhalten des Trainers gegenüber den Athleten gegangen sein. Stöckls Bezüge wurden zwar wieder aufgenommen, allerdings wurde er von den Wettkämpfen ausgeschlossen, faktisch an der Ausübung seiner Profession gehindert - ein Kernpunkt seiner Klage.
Streit um Mehr als nur Geld: Alexander Stöckl und Norwegen
Der Konflikt scheint verfahren: Der Verband zeigt sich unwillig, Stöckl zu entlassen, welcher noch einen Vertrag bis nach den Olympischen Winterspielen 2026 hat. Aktuelle finanzielle Engpässe Norwegens erschweren eine vorzeitige Beurlaubung oder Vertragsauflösung. Gespräche blieben fruchtlos. Für Stöckl geht es jedoch um mehr als finanzielle Interessen; Norwegen ist sein Zuhause geworden, wo auch seine Frau Ina (42) und Tochter Isabell (7), die in Oslo geboren wurde, leben. Eine produktive Zusammenarbeit mit den Athleten scheint derzeit unmöglich, besonders seit Johann André Forfang (28) den Coach öffentlich kritisierte, nachdem dieser nach Wochen der Stille mit den Medien sprach. Trotz Angebote anderer Verbände entschied sich Stöckl, hauptsächlich aus familiären Gründen, gegen eine Rückkehr in sein Heimatland. Es deutet sich an, dass der Streit mit dem norwegischen Verband noch andauern wird.