Klimaengagement im Skisport: ÖSV-Skirennläufer Julian Schütter erhält Drohungen von Teamkollegen
In Innsbruck, Österreich, ist Klimawandel ein heißes Thema im Ski-Alpinsport. Julian Schütter (25), ein Skirennläufer des ÖSV, sorgt mit seinem aktiven Engagement für Umweltschutz für Aufsehen. Doch seine Haltung findet nicht bei allen Mannschaftskollegen Anklang und zieht teilweise sogar Ablehnung nach sich. Kürzlich verursachten Klimaaktivisten der Gruppierung "Letzte Generation" eine Unterbrechung beim Weltcup-Slalom in Obergurgl, wofür Schütter, bekannt für sein Nachhaltigkeitsbestreben, Verständnis äußerte. Auf Instagram betonte er sein Mitgefühl für die Aktivisten und Kritik an politischen Akteuren, die dringend handeln müssten, um den Planeten - und somit den Skisport - zu schützen. Schütters Bekenntnis zu umweltfreundlichen Reisemethoden und seinem veganen Lebensstil stößt innerhalb des ÖSV allerdings auf Widerstand, wie die Schweizer Zeitung Blick berichtet.
Immer wieder kommt es im Team zu Spannungen, einige bezeichnen den umweltbewussten Skifahrer sogar abfällig als "Nestbeschmutzer". Besonders brisant: Ein Teamkollege drohte Schütter offen damit, handgreiflich zu werden, sollte er erneut versuchen, Einfluss auf dessen Fleischkonsum zu nehmen. Zwischen Klimaschützer-Ambitionen und Ski-Leidenschaft navigierend, sieht sich Schütter auch mit Kritik seitens seiner Trainer konfrontiert; speziell seine Genesungsphase nach einem Kreuzbandriss sei von seinem Klimaengagement überschattet worden, bemängelt ÖSV-Speedtrainer Sepp Brunner. Schütter, der für Vorträge über Umweltschutz nach Paris reiste, hat laut Brunner wertvolle Zeit für die Rehabilitierung und seine Karriere vertan.
Wenn Schütter in dieser Saison wieder auf Skiern steht, muss er beweisen, dass ihm der Sport genauso am Herzen liegt, um seine Position im Nationalteam zu rechtfertigen. Trotz seiner Überzeugung gab es einen Kompromiss: Für sein Comeback bei den Rennen in Beaver Creek in den USA griff er auf das Flugzeug zurück, offenbar um im Skizirkus weiter mitwirken zu können.