zurück

130 Skistars protestieren gegen den Verband: Befürchtung vor Wettbewerbsverzerrung!

Zürich (Schweiz) - Die Ski-Alpin-Welt kann kurz vor dem Start der Saison im späten Oktober nicht zur Ruhe kommen. Jüngster Streitpunkt in den Debatten: die frisch eingeführte Team-Kombination! Besonders die vom Internationalen Skiverband FIS vorgesehene Punktevergabe stößt bei den Sportlern auf Ablehnung.

Die klassische Kombination im Ski Alpin ist schon seit längerem passé, die alternativen Parallelrennen sind ebenfalls bereits aus dem Programm genommen.

Anstelle dessen wird ab dem kommenden Saisonbeginn zumindest für den noch verbleibenden Olympiacyclus die Team-Kombination eingeläutet, ein Wettbewerb, indem ein Speedspezialist und ein Slalomfahrer aus demselben Land jeweils ein Rennen absolvieren, woraufhin die erzielten Zeiten addiert werden.

Im Grunde ein Wettbewerb, auf den sich die Athleten freuen könnten - wäre da nicht der Modus der Punkteverteilung! Denn die während der Team-Kombination erworbenen Punkte sollen nicht nur in die Nationenwertung einbezogen, sondern auch zwischen den zwei Fahrern aufgeteilt werden und für die Einzelbewertungen gelten, sowohl hinsichtlich der Disziplin- als auch der Gesamtwertung!

Dies erregt die Skifahrer: Um gegen diese Art der Punktvergabe zu protestieren, haben laut der Blick insgesamt 130 Athleten gemeinsam einen Antrag eingereicht, der im Laufe dieser Woche bei einem Treffen der FIS diskutiert werden wird. Unter den Unterzeichnern sind auch einige der absoluten Spitzensportler wie Mikaela Shiffrin (28), Henrik Kristoffersen (29) und Marco Odermatt (25)!

Nicht alle Athleten könnten bei der Team-Kombination teilnehmen

Das Problem mit den Punkten aus dem neuen Team-Wettbewerb, die in die Einzelwertungen einfliessen: Einige Sportler können das neue Rennformat nicht in Anspruch nehmen, da in ihrem Verband schlichtweg kein Spezialist der anderen Disziplin existiert, mit dem sie ein Team bilden könnten.

Daher fehlen ihnen möglicherweise wichtige Punkte für die Disziplin- und Gesamtwertungen - es besteht die Gefahr einer Wettbewerbsverzerrung!

"Skifahren ist in erster Linie ein Einzelsport. Es ist unmöglich, dass Punkte aus einem Team-Wettbewerb entscheidend für den Sieg in der Abfahrts- oder Slalom-Einzelwertung sein können", äußerte der Schweizer Slalom-Spezialist Daniel Yule (30) gegenüber dem Blick.

Auch absolute Topkandidaten für die Disziplinwettbewerbe, wie etwa die Slowakin Petra Vlhová (28), die die Slalom-Gesamtwertung bereits zweimal gewinnen konnte, leiden unter fehlenden Partnern in ihrem Verband - es gibt keine Abfahrtsläuferin im slowakischen Skiverband.

Die FIS wird voraussichtlich in dieser Woche eine Entscheidung treffen

Auch weitere Disziplin-Spezialisten aus kleineren Skinationen wie der griechische AJ Ginnis (28), der bei der diesjährigen WM silber im Slalom gewann, könnten bei der Team-Kombination nicht teilnehmen. Ginnis' Vorschlag zur Lösung des Problems sind internationale Duos, ähnlich wie sie im Tennis-Doppel zu finden sind. Aber dann könnten die Punkte des neuen Wettbewerbs nicht mehr zur Nationenwertung beitragen, was auch nicht im Interesse der FIS ist.

Nach Angaben von Blick will die FIS bis zum Ende der Woche über den Antrag der 130 Skirennläufer entscheiden.

Wie auch immer die finale Punkteverteilung aussehen wird: Der Wettbewerb hat im Januar 2024 bei den Männern Premiere, im Februar bei den Frauen. 2026 werden erstmals Olympiamedaillen in der Team-Kombination vergeben.