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Massiver Skandal beim Weltcup? „Die Disqualifikation war zwingend notwendig“

Sölden (Österreich) - Es war zu erwarten! Die neuen Bestimmungen des Ski-Weltverbands FIS haben Befürchtungen hervorgerufen, dass Sabotageakte stattfinden könnten. War das nun der Fall?

Die norwegische Alpinsportlerin Ragnhild Mowinckel (31) wurde nach dem ersten Riesenslalomlauf in Sölden am Samstag aus dem Rennen genommen.

Bei der Kontrolle ihrer Skiausrüstung wurde festgestellt, dass Mowinckel offenbar die neuen Vorschriften missachtete.

Die neuen Regeln erfordern eine deutliche Reduzierung des Fluoranteils im Skiwachs, was jedoch die Geschwindigkeit der Skier beeinträchtigt.

Da Fluorwachse umweltschädlich sind, sollen sie zugunsten der Umwelt aus dem Sport verbannt werden.

Thomas Stauffer (53), der schweizerische Chefcoach, vermutete bereits im September, dass es aufgrund von Messfehlern zu ungerechtfertigten Disqualifikationen kommen könnte. War dies bei Mowinckels Disqualifikation der Fall?

Der FIS-Präsident und Renndirektor Peter Gerdol (60) betonte jedenfalls: "Diese Entscheidung musste getroffen werden."

Ragnhild Mowinckel überschreitet Grenzwert deutlich

Ragnhild Mowinckel war schockiert und beteuerte ihre Unschuld.

"Wir müssen herausfinden, was wirklich passiert ist. Wir versuchen nicht zu betrügen, das ist das Letzte, was ich tun würde", äußerte die Skiläuferin gegenüber dem norwegischen Sender TV 2 unter Tränen.

Rainer Salzgeber (54), der CEO von Mowinckels Skiausrüster Head, bezeichnete dies als den "worst case".

Die Tage zuvor hätten die Tests der FIS stets grünes Licht gezeigt. Warum es jetzt rot sei, könne er nicht verstehen.

Beni Matti, der Rennchef des Schweizer Skiherstellers Stöckli, äußerte bereits vor einigen Wochen seine Sorge, dass durch unehrliche Teams, unschuldige Skifahrer disqualifiziert werden könnten. Wenn Teams mit dem verbotenen Fluor auf den Skiern Spuren auf der Strecke hinterlassen, könnten Unschuldige dadurch belastet werden.

Zusammen mit dem unzuverlässigen Testverfahren der Infrarot-Spektroskopie könnten Unsachgemäßigkeiten auftreten. Innerhalb von FIS und nationalen Verbänden sowie unter den Skiherstellern herrscht Unklarheit über das Messverfahren.

Wie auch immer, die Disqualifikation Mowinckels bleibt bestehen. Der Ski der 31-Jährigen wurde zweimal überprüft. Trotz Anhebung des Grenzwertes von der FIS, war Mowinckels Skiwachs laut der Kronen Zeitung in deutlichem Überschreiten des erlaubten Wertes.