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Änderungen der Helmregel setzen Skisport unter Druck: "komplette Katastrophe" droht!

Oberhofen am Thunersee (Schweiz) - Nach der aufreibenden Änderung der Skiwachs-Regeln kommt nun der nächste Konflikt im alpinen Skisport auf. Dieses Mal richtet sich das Augenmerk auf die Helme der Sportler!

Der Präsident des Internationalen Skiverbands FIS, Johan Eliasch (61), kritisiert bestimmte Helmdesigns.

Speziell der Energy-Drink-Hersteller Red Bull zieht seinen Unmut auf sich: Eliasch zufolge verstoßen die Helme der von Red Bull gesponserten Skisportler gegen die Werberichtlinien für Helme, da sie komplett in den Firmenfarben gehalten sind.

Daher müssen sich Athleten wie der Gesamtweltcup-Gewinner Marco Odermatt (25), der Kombinations-Weltmeister Alexis Pinturault (32), oder die Abfahrtsweltcup-Siegerin Sofia Goggia (30) neue Helmdesigns überlegen - andernfalls drohen Strafen bis hin zur Disqualifikation!

Nicht alle sind mit dieser Entscheidung zufrieden. So hinterfragte der Direktor des Schweizer Skiverbands, Diego Züger, in der Schweizer Zeitung Blick diese Entscheidung, da "im Reglement nirgendwo eindeutig verboten ist, dass ein Helm nicht in den Farben eines Sponsors gestaltet werden darf."

Dem Skisport könnte durch Eliaschs Entscheidung gar eine Katastrophe drohen, warnt der langjährige Präsident des österreichischen Skiverbands, Peter Schröcksnadel (82).

Bislang betrifft das Verbot nur Red Bull, meint Johan Eliasch

Der Funktionär äußerte seinen Unmut ebenfalls in der Zeitung Blick.

"Wenn Red Bull ein Verbot für vollflächige Helm-Lackierungen in ihren Markenfarben bekommt, wird er das auch bei anderen Sponsoren durchsetzen müssen. Dies könnte dazu führen, dass sich diese Sponsoren vollständig zurückziehen. Infolgedessen könnte dem Skisport eine totale Katastrophe drohen."

Schließlich fahren viele Sportler mit Helmen, die in den Farben ihrer jeweiligen Sponsoren gestaltet sind.

So zum Beispiel fährt die Rekordsiegerin Mikaela Shiffrin (28) mit einem Barilla-Helm, der genau in dem Blau des Pasta-Herstellers gefärbt ist.

Wenn auch weitere Sponsoren von den Helmen verdrängt werden und sich zurückziehen, fehlen den Skifahrern ihre wichtigsten Einnahmequellen - genau dies ist Schröcksnadels größte Befürchtung.

Ob es tatsächlich so weit kommt, bleibt abzuwarten. Bis dahin können die Skisport-Fans zumindest die Vorstellung von neuen Helmdesigns im Ski-Alpin-Zirkus genießen - die Saison beginnt in etwa vier Wochen.