Julian Schütter: Der junge Klimaschützer sagt dem Profi-Skisport Lebewohl
Der erst 25-jährige Skirennläufer Julian Schütter aus Österreich beendet überraschend seine aktive Skikarriere. Trotz hoffnungsvoller Ansätze auf den Skiabfahrten wurde er mehr für sein Engagement innerhalb der Klimaschutzbewegung bekannt. Bei dem Entschluss zum Rücktritt hätten seine klimaaktiven Bemühungen jedoch stets als Argument für eine Fortsetzung seiner Karriere gedient, wie Schütter in einer offiziellen Äußerung seitens Ski Austria betont. Entscheidend für das vorzeitige Karriereende seien ein schwerwiegender Kreuzbandriss im Januar 2023 und chronische Rückenprobleme gewesen, welche die Freude und Motivation am Hochrisikosport Skifahren merklich dämpften. "Nach meiner Genesung vom Knieeinriss und dem erneuten Trainingseinstieg wurde mir klar, dass ich die Leidenschaft für den Sport nicht mehr spüre", erklärt der Athlet. Die Risiken einer langen Sportlaufbahn sowie die zahlreichen Unfälle der aktuellen Saison hätten den Fokus auf seine körperliche Unversehrtheit verstärkt und zu seiner Entscheidung beigetragen. "Ich habe intensiv nachgedacht und letztendlich beschlossen, dass es mir das Risiko nicht mehr wert ist", so Schütters klare Worte. Im nächsten Schritt plant der gebürtige Steirer eine Rückenoperation im März und die Fertigstellung seines Studiums.Julian Schütters Einsatz für den Klimaschutz stößt auf geteilte Meinungen.
Julian Schütter: Streitbare Klimaschutzikone im Skisport
Nachdem Julian Schütter bei der Junioren-Weltmeisterschaft Silber errang, debütierte er in der Saison 2022/23 im Weltcup und errang schon im dritten Rennen Weltcuppunkte. Doch bei der legendären Hahnenkamm-Abfahrt in Kitzbühel riss er sich das vordere Kreuzband und verletzte auch den Meniskus. Dies beendete seine Saison vorzeitig und ließ ihn auf Rang 109 im Gesamtweltcup landen. Außerhalb der Wettkämpfe sorgten seine Umweltaktivitäten für Aufsehen. Dazu gehört unter anderem das Eintreten für eine effektivere CO2-Bepreisung und die Kompensation seiner Flüge durch Zahlungen an die Umweltorganisation "atmosfair", wie Schütter in einem Interview mit der Zeitung 'Die Zeit' offenlegte. Während der Alpinen Ski-WM 2023 in Courchevel initiierte er einen offenen Brief an den Welt-Skiverband FIS und appellierte für mehr Umweltschutz im Sport. Mehr als 140 Wintersportler, inklusive berühmte Athleten wie Mikaela Shiffrin und Aleksander Aamodt Kilde, unterstützten sein Anliegen. Trotzdem stieß nicht jeder auf Zuspruch; innerhalb des österreichischen Skiteams wurde Schütter, der überzeugte Veganer, als "Nestbeschmutzer" betrachtet, und es wurde sogar berichtet, dass ihm im Falle weiterer Debatten über den Fleischkonsum Gewaltandrohungen gemacht worden seien.