Riesen-Zoff im Ski Alpin: WM-Ausrichtung 2027 für Crans-Montana in Gefahr
In Crans-Montana, dem renommierten Wintersportort der Schweiz, wo für das Jahr 2027 die Ausrichtung der Ski-Alpin-Weltmeisterschaften geplant ist, brodelt es. Obwohl die Weltcup-Veranstaltungen dort im Moment stattfinden, stehen die endgültigen Verträge für die WM nach zwei Jahren seit der Zusage immer noch aus. Die Schweizer könnten nun die Gastgeberrolle verlieren, denn der Weltverband FIS zeigt sich angesichts der verzögerten Vertragsunterzeichnung ungeduldig. Nach Informationen der FIS hat der Schweizer Skiverband Swiss-Ski bei der Bewerbung um die WM 2022 unvollständige Angaben gemacht, insbesondere was die benötigten Finanzgarantien zur Erfüllung aller vertraglichen Verpflichtungen betrifft. Der Schweizer Verband soll ursprünglich Zusicherungen vom Kanton und den lokalen Gemeinden für die WM-Bewerbung erhalten haben. Jedoch stellte sich heraus, dass eine gesicherte Finanzierung ohne eine Volksabstimmung nicht umsetzbar ist. Hierdurch zieht sich die Vertragsunterzeichnung ungewöhnlich in die Länge, was die FIS zu einer klaren Warnung veranlasst: Sollte Swiss-Ski die nötigen Verpflichtungen nicht einhalten können, stünde die Wahl eines anderen Ausrichters für die WM 2027 im Raum. "Wenn Swiss-Ski seine Verpflichtungen nicht erfüllen kann, wird die FIS keine Alternative haben außer die Ernennung eines anderen Ausrichters für die WM 2027", so die drohende Ansage der Verantwortlichen.
Swiss-Ski kontert FIS-Vorwürfe entschieden
Der Konflikt zwischen Swiss-Ski und dem Weltverband spitzt sich weiter zu: Während Swiss-Ski von den finanziellen Garantien entbunden werden möchte, lehnt die FIS dies strikt ab mit Hinweis auf die Integrität des Vergabeprozesses und folgert, dass jegliche Ausnahmen das Bewerbungsverfahren und den Skisport selbst beschädigen könnten. Swiss-Ski jedoch lässt die Beschuldigungen nicht auf sich beruhen und weist die Äußerungen der FIS entschlossen zurück. Nach Aussage von Swiss-Ski gibt es feste Zusicherungen seitens Bund, Kanton und Gemeinden hinsichtlich der finanziellen Unterstützung und dies schon seit Beginn des Bewerbungsprozesses, ohne dass Änderungen vorgenommen wurden. Dementsprechend sind die Anschuldigungen der FIS nicht gerechtfertigt. Inmitten der Auseinandersetzung verrinnt die Zeit und bislang konnten keine Partner für die Ausrichtung gewonnen und auch keine Fernsehverträge unterzeichnet werden. Langsam aber sicher läuft im Zuge des Zoffs die Zeit davon. Noch konnten keine Partnerschaften für die Organisation des Wettbewerbs geschlossen werden, auch ein TV-Vertrag existiert bis jetzt nicht.