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Markus Wasmeier kritisiert Skisportlerinnen nach Stürzen: "Sie waren überlastet!"

In Cortina d'Ampezzo, Italien, sorgten mehrere schwerwiegende Unfälle bei den Ski-Weltcup-Rennen für Aufsehen. Es häuften sich Nachrichten über die gravierenden Folgen der Stürze, doch die deutsche Ski-Größe Markus Wasmeier (60) sieht die Ursache weniger bei den Veranstaltern oder den Streckenbedingungen. "Vielleicht waren die Damen mit der Strecke ein wenig überfordert. Dabei war alles stimmig – optimale Pistenverhältnisse, eine gute Kurssetzung und klare Sichtverhältnisse", äußerte der Olympiasieger von 1994 im Gespräch mit Sport1. Die hohe Anzahl von 35 Athletinnen, die in Italien ihr Rennen nicht beenden konnten, führt er auf signifikante Fahr- und Linienfehler zurück. Über die Fehler der schwer gestürzten Mikaela Shiffrin zeigt er sich ebenso überrascht. Obwohl Befürchtungen eines Kreuzbandrisses im Raum standen, erlitt sie lediglich eine Zerrung des Außenbands im linken Knie.

Markus Wasmeier betont Eigenverantwortung der Athletinnen: "Jedes Risiko ist bekannt"

Angesichts der zahlreichen Unfälle und Verletzungen laufen Diskussionen um einen zu dicht getakteten Wettkampfkalender und zu anspruchsvolle Pistenbedingungen heiß. Wasmeier teilt diese Bedenken jedoch nicht. Aus seiner Sicht hatten alle Sportlerinnen genug Zeit, sich auf die Wettkampfmonate vorzubereiten, allerdings hätten nicht alle diese Chance genutzt. Der ehemalige Skirennläufer sieht das Problem eher bei den Athletinnen, die körperlich nicht optimal vorbereitet seien. Er versteht die generelle Aufregung um die Gefährdung und angebliche Überforderung der Sportlerinnen nicht, zumal jeder die Pisten freiwillig und unter eigenem Risiko fahre – eine Tatsache, die schon zu seiner aktiven Zeit bestanden hat. Dagegen argumentiert die Spitzenfahrerin Lara Gut-Berahmi (32) vehement und verweist darauf, dass heutzutage von Athleten im Rampenlicht weit mehr als nur sportliche Leistungen erwartet werden. "Früher diskutierten wir über das Skifahren; heute muss man ständig einen Instagram-Post veröffentlichen, für Sponsoren präsent sein und zwischendurch noch Ski fahren", entgegnet sie in einer Stellungnahme bei Eurosport. Die Debatte um diese Thematik dürfte damit noch lange nicht beendet sein.