Schwerer Unfall auf der Bobbahn Altenberg: Schweizer Anschieber von eigenem Bob getroffen
Altenberg/Dresden - Ein schwerer Unfall hat sich am Dienstag auf der Bobbahn in Altenberg ereignet, während der Vorbereitungen für den anstehenden Weltcup am Wochenende. Der Schweizer Bob-Anschieber Sandro Michel (27), ein frischgekürter Vizeeuropameister im Zweierbob, verletzte sich dabei schwer und schwebte zeitweise in Lebensgefahr. In einem Viererbob-Trainingslauf zusammen mit Pilot Michael Vogt (26), sowie Anschiebern Andreas Haas (27) und Dominik Hufschmid (25), kam es zu einem Sturz. Laut der Schweizer Zeitung "Blick" rutschte der Bob am Ende der Trainingseinheit unkontrolliert zurück und traf den bereits aus dem Bob gefallenen Michel. Der 27-Jährige, der liegengeblieben war, musste mit einem Rettungshubschrauber in die Uniklinik Dresden gebracht und sofort operiert werden. Sein Zustand war am Dienstagabend stabil, obwohl zeitweilig Lebensgefahr bestand. Auch Vogt wurde ernsthaft verletzt und in eine nahegelegene Klinik transportiert. Die zwei anderen Teammitglieder erlitten leichte Verletzungen. Dies war das erste gemeinsame Training des neuformierten Teams mit Blick auf die Weltmeisterschaft in Winterberg vom 19. Februar bis zum 3. März.
Bob-Anschieber in Altenberg gestürzt: Heftiger Appell für mehr Sicherheit im Bobsport
Das Quartett galt bis dahin als schnellstes des Tages, nach dem Unglück stellten jedoch alle weiteren Bobpiloten ihre Fahrten ein, der Unfall hatte eine Schockwelle durch den Sport geschickt. Auch der deutsche Europameister im Zweierbob, Johannes Lochner (33), war am selben Tag von einem Sturz betroffen. Am Abend verbreitete sich ein kritischer Appell an den Internationalen Bob- und Skeletonverband (IBSF), unterstützt von Bob-Olympiasieger Francesco Friedrich (33) und seinem Anschieber Thorsten Margis (34). "Die Art und Weise, wie sich einer unserer Top-Sportler verletzte, ist inakzeptabel. Es herrscht Handlungsbedarf in puncto Sicherheit, und als Athleten müssen wir der IBSF unsere Bedenken energischer kommunizieren. Wir fordern von der IBSF, dass sie die Sicherheitsvorkehrungen, wie Maßnahmen für verunglückte Bobs, Tragepflicht von Warnwesten und die Risiken bei der Neugestaltung von Ausfahrten ernst nimmt", wird in der Instagram-Botschaft erklärt.
Besserer Schutz im Bobsport: Athleten beraten über Sicherheitsmaßnahmen
Die Athleten verweisen auf das Risiko der aktuellen Situation und fordern umgehende Änderungen. Das Treffen am Freitag soll dazu dienen, Bedenken zu besprechen und Lösungsvorschläge an die IBSF zu richten. Indessen hofft die gesamte Bob-Community auf die baldige Genesung von Sandro Michel, der sich vom schweren Unfall erholen muss.