Sportler manipulieren Wettbewerb: Kontroverse Strategien beim Rodel-Weltcup in Oberhof
Beim Rodel-Weltcup in Oberhof rückte das Männer-Rennen am Sonntag aufgrund von Witterungseinflüssen in den Hintergrund. Obwohl der Lette Krister Aparjods (25) vor Weltcup-Favorit Max Langenhan (24) und dem Österreicher David Gleirscher (29) die Führung übernahm, waren die Gespräche über unvorhergesehene Taktiken infolge des Regelwerks zentral. Wetterkapriolen mit hohen Temperaturen und Regen verlangsamten die Bahnbedingungen merklich. Dies begünstigte jene Athleten, die im ersten Durchgang eine spätere Startposition innehatten und im zweiten Lauf deshalb früher starten durften. Diese Erkenntnis führte zu bizarren Vorgehensweisen unter den führenden Sportlern, die in der ersten Runde willentlich abbremsten, um günstigere Bedingungen im zweiten Durchgang zu erhalten. "Das war eine Lotterie, kein Wettkampf", beklagte sich der Olympiasieger Felix Loch (34), der Rang sieben belegte. Schon letzte Woche in Altenberg gab es ähnliche Umstände, weswegen ein Umdenken des Weltverbands FIL aus Sicht der Sportler dringend geboten ist. "Das Regelwerk sollte garantieren, dass die Gruppe mit den Spitzenleuten bei schlechten Wetterlagen im ersten Lauf gleichgestellt ist", äußerte Loch in der ARD, während die Startreihenfolge üblicherweise ausgelost wird.
Weltcup-Leader Max Langenhan gesteht absichtliches Bremsen
Max Langenhan räumte ein, im ersten Lauf absichtlich gebremst zu haben. "Trotzdem hat es nicht zum Sieg gereicht", merkte der aktuelle Saisonprimus an, der nach einer erstklassigen Leistung im zweiten Lauf noch einen Podiumsplatz erlangte. "Es ist traurig für die Integrität des Sports, aber man strebt nach dem Sieg und ergreift dafür die notwendigen Maßnahmen", so Langenhan. Am vorigen Samstag konnte Merle Fräbel (20) unter besseren Umständen ihren ersten Sieg im Rodel-Weltcup feiern, gefolgt von Madeleine Egle (25) aus Österreich und den deutschen Teamkolleginnen Julia Taubitz (27) und Anna Berreiter (24).