Vision oder Quatsch? Klingenthal und Oberwiesenthal streben nach Ski-WM 2033
Klingenthal und Oberwiesenthal in Sachsen haben ein ehrgeiziges Ziel: Gemeinsam streben sie die Ausrichtung der nordischen Ski-Weltmeisterschaften 2033 an. Alexander Ziron, der 51-jährige Geschäftsführer des VSC Klingenthal, präsentierte dieses Vorhaben bereits Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (48, CDU). Doch stellt sich die Frage – ist es nur eine ferne Vision oder wirklich ein zu realisierendes Projekt? "Man muss ambitionierte Ziele haben, sonst erreicht man nichts", bekräftigte Kretschmer gegenüber der Freien Presse bei einem Besuch in Klingenthal. Er signalisiert seine Unterstützung für die nordischen Wintersportzentren in Sachsen. Seit über einem Jahr beschäftigt sich Ziron mit seiner Vision einer Bewerbung, die er gemeinsam mit Mitstreitern aus dem Erzgebirge vorantreibt. Erstmals wurde diese Idee am Rande des Hockey Outdoor Triples in der Vogtland Arena geteilt, jetzt geht Ziron damit an die Öffentlichkeit. Geplant ist, dass in Klingenthal die Wettkämpfe im Skispringen und in der Nordischen Kombination ausgetragen werden, wohingegen Oberwiesenthal Austragungsort für die Langlauf-Events sein soll. In der Oberwiesenthaler Ski-Arena am Fichtelberg bedarf es kaum Anpassungen, doch Klingenthal fehlt eine maßgebliche Voraussetzung für die WM – eine 90-Meter-Schanze. Ziron präsentiert bereits Pläne für den Bau einer solchen Sprungschanze: In der Nähe des bestehenden großen Bakken in der Vogtland Arena soll sie entstehen, lediglich ein Windsegelmast muss hierfür verlegt werden. Die geschätzten Kosten für die neue Schanze belaufen sich auf etwa zehn Millionen Euro.
WM-Traum lebt weiter, trotz fehlender Zusagen von Michael Kretschmer
Ziron setzt auf baldige Unterstützung aus der Landespolitik, da eine klare Positionierung und schnelles Handeln gefragt sind: Die Ski-WM 2033 liegt nur neun Jahre in der Zukunft, und sowohl der Bau der 90-Meter-Schanze als auch die Verbesserung der Infrastruktur in Klingenthal benötigen einen entsprechenden Vorlauf. Obwohl dies derzeit noch Träume sind, zeigt sich Ziron zuversichtlich und energiegeladen genug, um diese Herausforderung anzugehen. Die Vogtland Arena, die im Dezember 2015 eröffnet wurde, zählt bereits zu den etablierten Weltcup-Standorten im Skispringen und in der Nordischen Kombination und zieht regelmäßig zahlreiche Zuschauer an. Der Trend geht zudem dahin, dass immer weniger Städte eine Kandidatur für die Ausrichtung einer Weltmeisterschaft in Betracht ziehen. Dies könnte für Klingenthal und Oberwiesenthal bedeuten, dass sie sich zum idealen Zeitpunkt bewerben. Träume haben das Potenzial, zur Realität zu werden – und dies könnte auch hier der Fall sein.