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Deutsche Sensation bei der Eiskunstlauf-WM: Traumpaar Minerva Hase und Nikita Wolodin auf dem Treppchen

Montreal, Kanada – Ein spektakulärer Beginn für Minerva Hase (24) wurde jäh durch einen Sturz während der Paar-Kür bei der Eiskunstlauf-WM unterbrochen. Doch kurz darauf strahlte sie nebst Partner Nikita Wolodin (24), nachdem sie ein beeindruckendes Programm aufs Eis gezaubert hatten. Das Ergebnis war eine Bronzemedaille für das Duo, das teils deutsche, teils russische Wurzeln hat. Ein persönlicher Rekord in der Gesamtpunktzahl besiegelte den Erfolg in Kanada. Nach dem Kurzprogramm lagen Hase und Wolodin, die in Berlin trainieren, ursprünglich auf Platz vier. Der Sieg ging an das kanadische Team Deanna Stellato Dudek und Maxime Deschamps; die Titelverteidiger Rieku Miura und Ryuichi Kihara aus Japan eroberten den zweiten Rang. "Es fühlt sich unglaublich an, gleich bei unserer ersten Weltmeisterschaft und in unserer ersten Saison zusammen eine Medaille zu gewinnen. Wir haben so viele Jahre dem Sport gewidmet, nun trägt es Früchte", so eine begeisterte Hase. Wolodin blickt indessen bereits in die Zukunft, in der das Paar nach dem obersten Podestplatz strebt. Das Ziel bleibt der Triumph bei den Olympischen Winterspielen 2026, für die allerdings noch einige Hindernisse, unter anderem die Einbürgerung Wolodins, aus dem Weg geräumt werden müssen.

Minerva Hase und ihr Weg von Sotschi nach Berlin

Die Zusammenarbeit des Paares begann erst im September 2023, initiiert durch ihren russischen Coach Dimitri Sawin, der Hase bereits mit ihrem vorherigen Partner Nolan Seegert trainiert hatte. Bis Sommer 2021 lebte und trainierte das deutsche Paar unter Sawins Aufsicht in Sotschi. Nach dem militärischen Eingreifen Russlands in der Ukraine war eine Rückkehr nach Sotschi nicht mehr möglich. Stattdessen setzten sie das Training mit Sawin online fort und zogen nach Bergamo in Italien. Jetzt finden die Trainingseinheiten von Hase und Wolodin in Berlin statt, in einem Team mit dem ehemaligen Paarläufer Rico Rex und dem in Bautzen geborenen Trainer Knut Schubert. Dieses Coaching-Team hat das Paar schnell zu einem der Goldfavoriten geformt und weckt Erwartungen auf weitere Erfolge nach der berühmten Ära von Aljona Savchenko und Bruno Massot. Auch Annika Hocke und Robert Kunkel sind vielversprechende Talente der Deutschen Eislauf-Union, die es auf einen beeindruckenden fünften Platz schafften.