Renn-Eklat in Beitostølen: Athletinnen verirren sich auf falschem Kurs
In Beitostølen ereignete sich ein beispielloser Vorfall bei den norwegischen Langlauf-Meisterschaften, als das 20-Kilometer-Rennen der Damen abgebrochen werden musste. Der Grund war so kurios wie verwirrend: Ein Großteil der Läuferinnen folgte einer inkorrekten Streckenführung. Heidi Weng, fünffache Weltmeisterin, überquerte als Erste die Ziellinie, doch ihr Sieg wurde von der Nachricht überschattet, dass das Rennen ungültig sei. Weng hatte an einer Stelle des Kurses die Begrenzung überlaufen, da sie zuvor instruiert worden war, dort geradeaus weiterzulaufen. Das Missverständnis entstand, weil die Absperrungen nicht rechtzeitig entfernt wurden und die korrekte Strecke somit versperrt war. Die Mehrheit der Teilnehmerinnen, schätzungsweise bis zu 90 Prozent, ließ sich durch die Absperrung irritieren, bog falsch ab und lief bis zu 300 Meter zu viel. Das Resultat: völlige Konfusion unter den Sportlerinnen, die Annullierung des Rennens und ein überwältigter Rennleiter. Die entstandenen Turbulenzen führten zu einer aufgehobenen Wertung und großer Bestürzung.
Heidi Weng betrachtet annulliertes Rennen als Training
Der betroffene Rennleiter Torbjørn Broks Pettersen zeigte sich sichtlich erschüttert und entschuldigte sich bei allen Athletinnen für das Missgeschick: "Dieses Rennen verdient nicht die Bezeichnung einer norwegischen Meisterschaft. Ich könnte weinen", so Pettersen im NRK. Heidi Weng hingegen zeigte Verständnis und bezeichnete das Ereignis rückblickend als intensive Trainingseinheit. Astrid Øyre Slind, welche die falsche Abzweigung eingeleitet hatte und dadurch ihre Führung an Weng abgab, äußerte Unmut sowohl über den Vorfall als auch über die resultierende Rennannullierung. Sie hätte es vorgezogen, wenn Weng das Gold erhielt und das Ergebnis Bestand hätte, beklagt sich Slind. Die Entscheidung, ob die Meisterschaft neu ausgetragen wird, bleibt bislang offen.