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Deutschlands Eisschnelllauf verdankt ihm vieles: Zum Tod von Franke, Pechsteins Trainer

Bernau bei Berlin - In der Eisschnelllauf-Community herrscht Trauer: Joachim Franke, der für lange Jahre Claudia Pechstein (52) trainierte und eine goldene Zeit für den deutschen Eisschnelllauf prägte, ist kurz vor seinem 84. Geburtstag verstorben. Seine beeindruckende Karriere endete am 30. März, nur Tage vor seinem Geburtstag. Matthias Große, Präsident der Deutschen Eisschnelllauf- und Shorttrack-Gemeinschaft (DESG), bestätigte, dass Franke, ursprünglich aus Weißwasser, in einem Pflegeheim in Bernau bei Berlin sein Leben aushauchte. Als einer der herausragendsten Trainer im deutschen Wintersport, startete Franke einst seine Karriere als Eishockeyspieler für Dynamo Weißwasser und die DDR-Nationalmannschaft, erkämpfte sich sogar eine WM-Bronzemedaille. Sein immenses Fachwissen teilte er später als Trainer sowohl im Eishockey der DDR als auch und vor allem im deutschen Eisschnelllauf. Interessanterweise führte nicht nur pure Leidenschaft Franke zum Eisschnelllauf; der Wechsel wurde ihm mit der Zusage einer Dreizimmerwohnung in Berlin schmackhaft gemacht, wie er zu seinem 80. Geburtstag verriet. Als Co-Trainer der Eishockey-Nationalmannschaft der DDR begonnen, fand Franke im Eisschnelllauf seine wahre Berufung und leistete dort über 33 Jahre hinweg beeindruckende Arbeit.

Frankes Protegés erzielten bemerkenswerte Triumphe

Sein Engagement führte zu erstklassigen Erfolgen DDR- sowie gesamtdeutscher Athleten und Punkteden Höhepunkt seiner Trainerlaufbahn bildete die 16-jährige Betreuung von Claudia Pechstein, die unter seiner Führung fünf olympische Goldmedaillen und zahlreiche weitere Titel gewann. „Für mich war er alles. Er machte mich zu dem Weltstar, der ich bin. Ich verdanke ihm mein Leben. Ruhe in Frieden, Trainer, im Himmel wartet sicher ein besonderer Platz auf Dich“, mit diesen Worten verabschiedete sich die 52-Jährige in einer offiziellen Mitteilung des Verbandes. Trotz eines nicht sofort überzeugenden ersten Eindrucks, überzeugte Pechstein ihn schnell von ihrem Können, insbesondere mit ihrem doppelten Olympiasieg im Jahr 2002, was Franke als einen der glänzendsten Momente seiner Karriere sah. Nicht nur Pechstein, sondern auch Olympiasieger wie Uwe-Jens Mey (60), André Hoffmann (62), und Olaf Zinke (57) verdanken Franke signifikante Erfolge. Insgesamt führte Franke seine Athleten zu neun Olympiagoldmedaillen, 23 WM-Titeln und weiteren 43 Medaillen bei Weltmeisterschaften sowie zu 21 Gesamtweltcup-Siegen - eine Bilanz, die seinesgleichen sucht.