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Verdacht der Gruppenvergewaltigung: Polizei bittet fünf Eishockey-Profis um Mithilfe

Kanada - Im Jahr 2018 triumphierte die kanadische U18-Eishockeynationalmannschaft in Russland mit dem Weltmeistertitel. Nun erhebt eine Frau schwere Vorwürfe: Sie sei das Opfer einer Gruppenvergewaltigung durch Mitglieder der damaligen Mannschaft. Einige der Verdächtigen haben ihre Karriere fortgesetzt und spielen mittlerweile in der renommierten NHL, während mindestens einer in Europa engagiert ist. Das Nachrichtenportal TSN enthüllte, dass die kanadische Polizei an fünf Spieler des Juniorenteams von 2018 herangetreten ist, mit der Aufforderung, sich bei den zuständigen Behörden zu melden. Die genannte Frist, innerhalb derer sich die beschuldigten, bislang unbekannten Spieler stellen sollen, ist nicht öffentlich gemacht worden, doch es deutet vieles darauf hin, dass diese Anfang Februar enden könnte, vor dem Hintergrund, dass die Polizeibehörde für den 5. Februar eine Pressekonferenz anberaumt hat. Bis jetzt hat keine offizielle Anklage stattgefunden, jedoch deutet man ihnen eine Beteiligung an der angeblichen sexuellen Vergewaltigung einer Frau im Juni 2018 an. Kurz nach der Weltmeisterschaft erhob die Frau, die nur als E.M. bekannt ist, den Vorwurf, aber die Ermittlungen wurden Anfang 2019 vorläufig und ohne Anklageerhebung eingestellt.

Auswirkungen des Vorfalls auf das kanadische Eishockey

Der Fall erlangte erneut Aufmerksamkeit, als im Mai 2022 die Betroffene E.M., die zum Zeitpunkt des Vorfalls 24 Jahre alt war, eine Klageschrift mit einer Forderung in Höhe von 3,55 Millionen US-Dollar (umgerechnet etwa 3,21 Millionen Euro) gegen Hockey Canada, die Canadian Hockey League (CHL) sowie acht ehemalige CHL-Spieler, deren Namen nicht bekannt sind, einreichte. Im Rahmen der Anklage behauptet sie, die Spieler hätten ihr exzessiv Alkohol zugeführt, und einer hätte sie ins Hotelzimmer gebracht, um Geschlechtsverkehr auszuüben, danach aber auch seine Mitspieler eingeladen. Es wird ihnen vorgeworfen, sich ihr gegenüber entwürdigend verhalten zu haben, indem sie ihr gegen ihren Willen Genitalien ins Gesicht gehalten, sie geschlagen und angespuckt haben sowie sie davon abhielten, den Raum zu verlassen und sie zum Duschen nötigten, vermutlich, um Beweise zu vernichten. In Kanada, wo Eishockey als Nationalsport gilt, löste dieser Vorfall bedeutende Veränderungen aus. Berichten von TSN zufolge zogen Sponsoren ihre Unterstützung zurück und es kam zu einem Wechsel in der Führungsebene des Verbandes.