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Altenberger Bobbahn: Unfallursache geklärt – Stellungnahme der Staatsanwaltschaft

Altenberg – Nach einem schweren Unfall auf der Bobbahn im Kohlgrund vor über vier Wochen, bei dem der schweizerische Anschieber Sandro Michel (27) ernste Verletzungen erlitt, hat die Staatsanwaltschaft Dresden nun ein offizielles Statement abgegeben. Die Untersuchung des Vorfalls, der sich während den Vorbereitungen auf den Bob-Weltcup zutrug, führte zur Einstellung des Falls, ohne dass Anklage wegen fahrlässiger Körperverletzung erhoben wird. Es fehlen dem Anschein nach die Bedingungen für eine solche Anklage. "Obschon die genaue Unfallursache noch nicht endgültig geklärt ist, wird von weiteren Ermittlungen abgesehen, da keine Handlung mit strafrechtlicher Relevanz vorliegt. Ein fahrlässiges Verhalten setzt eine Verletzung der Sorgfaltspflicht voraus", informiert die Staatsanwaltschaft. Hinweise auf eine Manipulation des Schlittens von Pilot Michael Vogt (26), der bei dem Vorfall eine starke Gehirnerschütterung erlitt, konnten nicht gefunden werden. Ein Aufatmen für die Betreiber der Altenberger Bobbahn: Sicherheitsvorgaben wurden, wie zuvor angenommen, nicht missachtet.

Schockierendes Bob-Unglück in Altenberg: Sandro Michel nach Sturz von Bob überrollt

Den Ergebnissen des Unfalls folgend kritisierten Vogt und Michel sowie andere Sportler die IBSF (Internationaler Bobverband) für unzureichende Sicherheitsvorkehrungen. Doch die Sicherheit im Bobsport ist aufgrund der unterschiedlichen Eigenschaften der Eiskanäle weltweit ein komplexes Thema, bei dem universelle Sicherheitsmaßnahmen nicht immer umsetzbar erscheinen. Am 13. Februar ereignete sich der Unfall um 13:45 Uhr: Vogts Viererbob verlor in der Kurve 13/14 die Kontrolle, neigte sich zur Seite und schlitterte bis zu Kurve 18 den Eiskanal unkontrolliert empor. Durch die Steigung im Zielbereich rutschte der schwere Bob zurück und erfasste den bereits bewusstlosen Michel in den Kurven 16/17. Michel musste mit kritischen Verletzungen per Helikopter in das Universitätsklinikum Dresden gebracht werden, wo er in vier aufwendigen Operationen versorgt wurde. Er teilte später via Instagram mit, dass die Ärzte ihn "einigermaßen zusammenzuflicken" vermochten. Neun Tage nach dem Vorfall wurde er zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus in die Schweiz verlegt. Aktuelle Informationen zu seinem Gesundheitszustand sind gegenwärtig nicht verfügbar.