Schwer verletzter Bob-Anschieber entscheidet: Nie wieder Altenberg nach dramatischem Sturz
Altenberg/Aargau - Über drei Monate sind seit dem furchtbaren Unfall von Sandro Michel (27), einem professionellen Bob-Anschieber, auf der anspruchsvollen Bahn in Altenberg vergangen. Heute gibt er Einblicke in die wohl dunkelste Episode seines Lebens. Der einst so athletische Sportler ist durch die Verletzungen an den Rollstuhl gebunden, alltägliche Vorgänge werden zur Herausforderung. Selbst das Binden seiner Schuhe erfordert enorme Anstrengung. Dennoch kann der Schweizer ein paar Schritte mit Krücken gehen. Doch nicht nur körperlich, auch seine Seele leidet unter den Folgeerscheinungen des Unfalls. Der wesentliche Muskelverlust ist für Michel, der Teil des Teams um Pilot Michael Vogt (26) ist, schwer zu akzeptieren, und der Anblick im Spiegel belastet ihn. Die Verletzungen, die er sich bei dem Sturz zuzog, waren gravierend: Gebrochenen Rippen, eine schwere Lungenkontusion sowie Komplett- und Teilabrüsse von Muskeln im Brustbereich, weitreichende Schädigungen im Bereich der Hüfte inklusive einer ausgekugelten Hüfte und sichtbare Knochen. Er stand sogar vor dem Risiko, sein Bein zu verlieren. Michel ist dankbar für die Möglichkeit seiner Genesung und die Rettung seines Lebens unter diesen extremen Umständen.
Sandro Michel und die emotionale Belastung für seine Freundin Sina Halter
Die physischen Narben und die Tatsache, dass er keinerlei Erinnerungen an den Unfall hat, da diese erst im Krankenhaus zurückkehrten, überschatten nicht nur Michels Leben, sondern betreffen auch seine Freundin und Familie tiefgehend. Sina Halter (27), Michels Partnerin, erinnert sich schmerzlich an den Moment der Nachricht, der sie in tiefe Verzweiflung stürzte. Die folgenden Tage waren von Tränen geprägt. Doch die Erleichterung, dass Michel geistig unversehrt war und sogar seinen Humor nicht verlor, gab Kraft in dieser schweren Zeit. Michels Familie und Halter eilten sofort nach Dresden, um ihm beizustehen. Halter bewundert seinen Lebenswillen und seine anhaltende Leidenschaft für den Bobsport trotz aller Rückschläge. Sein Traum von einer Olympiateilnahme und einer Medaille bewegt ihn stetig vorwärts. Jedoch besteht Halter auf einer Bedingung: Michel solle nie wieder in Altenberg fahren, es sei denn, die Sicherheitsvorkehrungen werden erheblich verstärkt. Michel selbst bekräftigt diesen Entschluss ebenfalls mit Nachdruck, wobei die Sicherheit für ihn an erster Stelle steht.