Emotionaler Tiefpunkt für deutsche Biathlon-Hoffnung – Trainer trifft Entscheidung
Oslo, Norwegen – Bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in Nové Město kämpfte sie bereits mit den Emotionen, nun erlebte Vanessa Voigt (26) beim Wettkampf am Holmenkollen erneut ein persönliches Drama. Nachdem sie die ersten drei Zielscheiben verpasste, brachen bei ihr im Ziel die Dämme der Enttäuschung. Beim Massenstart konnte die Biathletin aus Thüringen die Erwartungen nicht erfüllen und fand sich am Ende auf Position 25 von 30 Teilnehmerinnen wieder.
Ärger und Erschöpfung waren ihr im Zielraum deutlich anzusehen, und wenig später fand sie Trost in den Armen ihres Zwillingsbruders Kevin (26), der ihre Karriere als freier Fotograf begleitet. Nach ihrem Triumph bei der Weltmeisterschaft, bei dem sie mit ihren Teamkolleginnen Bronze errang und ebenso sichtbar Tränen vergoss, störte nun offensichtlich das nicht optimal funktionierende Material ihre Leistung. Obenauf sah man ihr auf manchen Anstiegen die Anstrengung an, was in den sozialen Netzwerken zu spöttischen Kommentaren führte.
Vanessa Voigt verzichtete nach dem Massenstart-Fiasko auf den Sonntagswettkampf
Das enttäuschende Resultat vom Samstag zog erneut negative Reaktionen im Internet nach sich, doch war dies für Voigt keine neue Erfahrung. Trotz eines vielversprechenden sechsten Rangs im Sprint am Freitag wurde sie für die Sonntagsevents vom Trainerteam nicht berücksichtigt. So erhielt Selina Grotian (19) ihre Chance in der Single-Mixed-Staffel an der Seite von Justus Strelow (27), wobei beide ebenfalls Rang sechs erreichten, den Platz, den Voigt und Strelow zuvor bei der WM belegt hatten.
Im Mixed-Staffelrennen traten stattdessen Janina Hettich-Walz, Sophia Schneider, Benedikt Doll und Philipp Nawrath an und erreichten letztlich einen fünften Platz beim Sieg Frankreichs. Die Saison ist für Vanessa Voigt jedoch noch nicht zu Ende. Nach dem Weltcup in Oslo geht es für das deutsche Team weiter nach Nordamerika, wo in Soldier Hollow, USA (8.-10. März), und in Canmore, Kanada (14.-17. März), die letzten World Cups der Saison anstehen.