Kaisa Mäkäräinen: Die Biathlon-Ikone plant ein spektakuläres Comeback und weckt Erinnerungen an Duelle mit Magdalena Neuner
Im finnischen Kontiolahti sorgt Kaisa Mäkäräinen (41) für Furore: Die ehemalige Rivalin von Magdalena Neuner (37) steht unvermittelt wieder in den Startlöchern. Als eine Legende des Biathlons nimmt sie dieses Wochenende überraschend am Wettkampfgeschehen teil. Die Ankündigung ihres Comebacks stieß auf große Begeisterung, denn die dreifache Gewinnerin des Gesamtweltcups wird bei den nationalen Meisterschaften in ihrer Heimat in der Staffel antreten. Die Rückkehr auf die Loipe, wie sie im Gespräch mit dem Fernsehsender Yle bestätigte, ist weniger einer spontanen Begeisterung als vielmehr einem personellen Engpass ihres Vereins Kontiolahti Urheilijat geschuldet. „Es geht vor allem darum, dass mein Heimatclub für die Organisation verantwortlich ist“, erklärte Mäkäräinen. Ohne ihre Teilnahme wäre es dem Club wahrscheinlich nicht möglich gewesen, eine Damenstaffel für die Meisterschaft ins Rennen zu schicken. Laut Mäkäräinen besteht das Team überwiegend aus ehemaligen Aktiven, humorvoll bezeichnet als "Rentner". Hätte der Wettbewerb an einem anderen Ort stattgefunden, hätte sie die Teilnahme ausgeschlagen. Zwar ist auch ein Start im Sprint am Montag geplant, eine finale Zusage steht jedoch aus. Die einstige Spitzensportlerin sieht ihre Fähigkeit, mehrere Rennen nacheinander zu bestreiten, kritisch. „Ich bin keineswegs optimal vorbereitet. In den letzten zwei Wochen habe ich einige Schießeinheiten absolviert, damit ich nicht gänzlich ungewärmt in den Wettkampf starte“, gestand Mäkäräinen.
Kaisa Mäkäräinen: Eine der grandiosesten Biathletinnen aller Zeiten
Von großen Erwartungen sieht Mäkäräinen ab, besonders das Schießen könnte unvorhersehbar enden. Trotzdem neigt sie vielleicht dazu, ihr Können zu unterschätzen, denn bei ihrem letzten kurzzeitigen Comeback 2022 in Oulu errang sie sofort Gold in der Staffel und gewann zusätzlich zwei Silbermedaillen. Sie beschloss ihre internationale Laufbahn im März 2020, was ein glanzvolles Kapitel ihres Lebens abschloss. Besonders in den 2010er Jahren dominierte sie die Biathlonwelt, indem sie ihre härtesten Konkurrentinnen, darunter Magdalena Neuner und Laura Dahlmeier (30), regelmäßig übertraf. Obwohl sie bei der Weltmeisterschaft 2011 im Sprint noch hinter DSV-Ass Neuner lag, wurde sie danach in der Verfolgung zur ersten finnischen Weltmeisterin der Geschichte gekrönt. In diesem Jahr erhielt sie auch als erste Biathletin die Auszeichnung als Finnlands Sportlerin des Jahres. Mit insgesamt 27 Weltcupsiegen und sechs WM-Medaillen avancierte Mäkäräinen zur ältesten Gesamtweltcup-Siegerin in der Saison 2017/18.