Deutschland verpasst Chancen im Nebel von Oberhof gegen Norwegen
In Oberhof lieferte die deutsche Biathlon-Staffel trotz mehrerer Schießfehler und dichtem Nebel eine beeindruckende Vorstellung vor heimischem Publikum ab. Sie mussten sich lediglich dem starken norwegischen Team geschlagen geben und sicherten sich so den dritten Platz auf dem Podium im dritten Staffelrennen der Saison, hinter Italien. Das deutsche Quartett startete mit Herausforderungen, da Roman Rees als erster Läufer beim Stehendschießen drei Nachlader benötigte, was die Staffel früh im Rennen zurückwarf. Allerdings verlor die deutsche Mannschaft nicht weiter an Boden, denn auch andere Teams ließen viele Scheiben stehen und die deutschen Athleten überzeugten mit ihrer Laufleistung. Eine kuriose Szene ereignete sich beim zweiten Wechsel: Sturla Holm Lægreid aus Norwegen erreichte mit einem deutlichen Vorsprung die Wechselzone, fand jedoch keinen Teamkollegen vor, um den Staffelstab zu übernehmen. Verwirrt und fast zum Stillstand kommend, eilte schließlich Tarjei Bø herbei und begann verspätet sein Rennen – dieser Fehler kostete die führende norwegische Staffel wertvolle Sekunden.
Tarjei Bø nimmt Wechselfehler mit Humor
Ob der Wechselfehler Bø bei seinem Liegendschießen beeinträchtigte oder der tatsächliche Wind schuld war, bleibt offen, doch er verfehlte zweimal sein Ziel. Philipp Nawrath hingegen legte eine fehlerfreie Serie hin und verkürzte den Abstand zu den führenden Norwegern. Während des Stehendschießens wechselte das Glück jedoch zu den Norwegern, als Nawrath eine Strafrunde laufen musste und Bø die Führung ausbauen konnte. Johannes Thingnes Bø übernahm anschließend von seinem Bruder und sicherte den Norwegern einen souveränen Sieg, während Schlussläufer Philipp Horn für Deutschland die Silbermedaille festigte und die DSV-Athleten somit zum "Best of the Rest" machte. Viele Teams mussten aufgrund des dichten Nebels in Oberhof zusätzliche Strafrunden in Kauf nehmen. Tarjei Bø konnte über seinen Fehler schmunzeln, da er ohne Konsequenzen blieb, und gab zu: "Das ist auch Unterhaltung. Ich habe allen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert", so der erfahrene Biathlet nach dem Wettbewerb.