Deutsche Biathlon-Talente streben nach Fairness und Klimabewusstsein
Garmisch-Partenkirchen - Zwischen langen Reisen und Schneemangel: Die Gestaltung des Wettkampfterminkalenders im Biathlon löst zunehmend Besorgnis aus. DSV-Aufsteigerin Selina Grotian (20), plädiert öffentlich für eine Anpassung. Die zurückliegende Saison war für die junge Athletin sehr wechselhaft – von ihrer vorübergehenden Entfernung aus dem Weltcup-Team des DSV bis hin zum errungenen Bronzemedaille mit der Staffel bei den Weltmeisterschaften. Die Wettbewerbsbedingungen waren ebenso variabel. „Eine Überarbeitung des Kalenders wäre sicherlich sinnvoll“, äußerte Grotian im Gespräch mit Sport1. Sie schlägt vor, den Saisonstart zu verzögern und Orte mit ausreichend Schnee bevorzugt zu wählen, was die Chancengleichheit verbessern und die Umwelt schonen könnte, da im Vorjahr oft suboptimale Bedingungen herrschten. Probleme wie in Oberhof, wo Athleten, einschließlich des norwegischen Stars Johannes Thingnes Bö, die Streckenqualität kritisierten, könnten somit gemindert werden. Grotian empfindet die derzeitige Situation als nicht durchgehend fair, was zu Frustration führt.
Biathlon-Kalenderplanung stellt komplexe Herausforderung dar
Der DSV ist bestrebt, in Kooperation mit der Internationalen Biathlon-Union (IBU) den Wettkampfkalender zu optimieren, wie DSV-Präsident Franz Steinle dem MDR mitteilte. Ein Hauptanliegen ist dabei eine ökologisch nachhaltigere Durchführung der Events, um die Reiseaufwände zu minimieren. Die IBU berücksichtigt Umweltaspekte bereits in ihrem Planungsprozess, um den ökologischen Fußabdruck der Veranstaltungen zu verringern. Grotian betont, dass dies ein äußerst schwieriges Thema sei, über das sich Sportler generell wenig Gedanken machen, aber dennoch die Bestrebungen des Verbandes würdigt.