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Biathlon-Elite kritisiert Zustände - Anlage erneut geschlossen

Die Biathlon-Welt wurde vergangenen Herbst tief erschüttert, als der Schießstand am legendären Holmenkollen in Oslo wegen gravierender Sicherheitsmängel geschlossen wurde. Nach einer vorübergehenden Wiedereröffnung mit Sondergenehmigungen von Januar bis April stehen die Top-Biathleten nun wieder vor verschlossenen Toren. Vetle Sjåstad Christiansen, letztes Jahr Fünfter im Gesamtweltcup, bezeichnet die Situation beim norwegischen NRK als "ziemliche Katastrophe". Die Athleten sind gezwungen, auf die Schießanlage der norwegischen Sporthochschule auszuweichen, was Indoor-Training statt gewohntem Outdoor-Training bedeutet. Tarjei Bø (35), letzte Saison Gesamtweltcup-Zweiter, kritisiert die Untätigkeit der Stadt Oslo scharf: "Erbärmlich, dass von der Stadtverwaltung nichts unternommen wird", so seine Worte. Ingrid Landmark Tandrevold, größtenteils in Gelb während des letzten Winters, fühlt sich von der Schließung besonders hart getroffen und nennt es "wirklich eine Schande", da ihr tägliches Training dort jetzt unmöglich ist.

Sorgen um den Biathlon-Nachwuchs wachsen

Die aktuellen Probleme bereiten nicht nur den etablierten Biathleten Kopfzerbrechen, sondern lassen auch Befürchtungen bezüglich der zukünftigen Generationen aufkommen. Christiansen spricht von einer "sportlichen Katastrophe" für die Zukunft, da Nachwuchs- und Breitensport kaum Ausweichmöglichkeiten haben. Bø macht auf die Folgen der Schließung aufmerksam: Junge Athleten in Oslo geben den Sport auf, da die Trainingsbedingungen fehlen. Die erneute Schließung, veranlasst durch die Polizei nach dem Fund eines herrenlosen Gewehrs und wegen Sicherheitsbedenken, macht umfassende Nachbesserungen und Genehmigungen erforderlich, welche aktuell noch ausstehen. Eine neu errichtete Mauer soll als Schutzmaßnahme dienen, deren Fertigstellung jedoch acht bis zehn Wochen in Anspruch nimmt, sodass die Wiedereröffnung des Holmenkollens noch einige Monate dauern könnte.