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Biathlon-Star durchlebt dramatischen Leistungseinbruch und seine Selbstbestrafung

Oslo, Norwegen - Ganze sechs Jahre zurück kämpfte sich Filip Fjeld Andersen, damals 18, nach drei herznotwendigen Operationen wegen Vorhofflimmerns in den geliebten Biathlon-Sport zurück. Mit 24 Jahren steht er nun vor einem erneuten, tiefgreifenden Rückschlag. Der Athlet gesteht tiefe emotionale Spuren: "Immer wenn ich die Chance bekam, erreichte ich nicht mein Leistungsniveau, entweder durch körperliche Einschränkungen oder mangelnde Schießfertigkeit", offenbart Andersen in einem Gespräch mit "NRK". 2021 erhellte sein Stern im norwegischen Biathlon-Himmel durch den Sieg im IBU-Cup und den anschließenden Weltcup-Einstieg. Es folgten zunächst zwei weniger erfolgreiche Weltcup-Teilnahmen und eine Rückstufung, bevor er im französischen Grand-Bornand erstmals einen Podiumsplatz erklomm. Später errang er in einem Staffellauf mit dem Team einen Sieg, gehörte zum Ersatzteam bei den Olympischen Winterspielen in Tokio und war Mitglied des Weltcup-Teams 2022/23.

Biathlon: Filip Fjeld Andersen von langanhaltenden Folgen einer Schweinegrippe getroffen

Seinen tiefsten Fall erlebte er jedoch zuletzt: Im Januar 2023 wurde Andersen aus dem Weltcup-Team entfernt und verbrachte die gesamte Saison im IBU-Cup. "Es fühlt sich wie eine Identitätskrise an. Plötzlich ist man von der Elite isoliert und nimmt nur an nationalen Meisterschaften teil, weit entfernt von dem, was man erwartet hatte", erklärt er. Während seine Teamkollegen bei der WM in Nove Mesto waren, kämpfte er sich nach einer Schweinegrippe zurück, jedoch ohne Erfolg. Letztlich legte er das Gewehr beiseite und nahm aus Selbstbestrafung an Langlaufrennen teil. Bundestrainer Egil Kristiansen (58) meint: "Er muss wieder Freude finden und weniger grübeln. Die ständige Reflexion verschlimmerte seine Situation nur." Es bleibt zu hoffen, dass Andersen beim Langlauf den nötigen mentalen Ausgleich fand, um in der neuen Saison stärker zurückzukommen.