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Hochfilzener Biathlon: Beinahe schwere Unfall mit TV-Kamera während Weltcup

In Hochfilzen, wo das Prinzip "mittendrin statt nur dabei" des Biathlonsportes für absolute Nähe und intensive Emotionen sorgt, kam es beim Biathlon-Weltcup nahezu zu einem schweren Unfall. Die norwegische Biathletin Juni Arnekleiv, 24 Jahre alt, entging nur knapp einer gefährlichen Kollision mit einer TV-Kamera. Während der Übertragung der Damen-Staffel äußerte sich der erfahrene Biathlon-Experte und Legende Ole Einar Björndalen, 49, live mit den Worten: "Wow, habt ihr das gesehen? Die Kamera war bloß fünf Zentimeter vom Kopf der Athletin entfernt und hätte sie fast getroffen." Sowohl beim stehenden als auch beim liegenden Schießen kam es zu den gefährlichen Augenblicken mit dem Aufnahmeequipment. Die an einem Teleskopstab befestigte Kamera schwenkte von hinter und seitlich zur ersten Schießbahn und brachte Arnekleiv in Bedrängnis, als sie nach dem Schießen aufstehen wollte. Die Kameraführung reagierte zu spät, woraufhin die Sportlerin selbst zweimal ausweichen musste. Nach dem Wettkampf, den Arnekleivs Staffel schlussendlich gewann, äußerte die betroffene Athletin ihr Unbehagen im TV: "Ich musste der Kamerastange ausweichen, die sehr nah an meinem Gesicht war. Das war ziemlich unangenehm."

Ex-Biathlet und Olympiasieger Böhm sichert Korrektur der Sicherheitsmaßnahmen zu

Interessant ist, dass die TV-Zuschauer zwar mitbekamen, wie die Kamera ins Bild schwenkte, nicht aber die gefährliche Annäherung an Arnekleiv. Der ehemalige deutsche Spitzen-Biathlet Daniel Böhm, der 2014 olympisches Silber errang und heute als Sport- und Veranstaltungsleiter bei der Internationalen Biathlon-Union (IBU) fungiert, nahm sich des Vorfalls an. Er bestätigte, dass die Kamera Arnekleiv zu nahe gekommen war und ein Ausweichen erforderlich machte. Im Gespräch mit den Offiziellen und der TV-Produktion erzielte er die Vereinbarung, künftig einen sichereren Abstand zu den Athleten zu wahren. Als wichtiger Balanceakt betonte Böhm das Abwägen zwischen guten TV-Bildern und der Gewährleistung von Sicherheit und Fairness in den Wettkämpfen. Er versicherte, dass der Vorfall nicht wiederholt werde und für den kommenden Weltcup in Lenzerheide in der Schweiz bereits Vorkehrungen für einen reibungslosen Ablauf zwischen Athleten und Kameraequipment getroffen seien.