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Olympia-Projekt von deutschem Trainer Ricco Groß unerwartet beendet

Ljubljana, Slowenien - Überraschend gab der slowenische Biathlon-Verband die Trennung von seinem deutschen Cheftrainer Ricco Groß bekannt. Der 53-jährige deutsche Trainer, der neun Mal als Weltmeister gefeiert wurde, sollte ursprünglich die slowenische Nationalmannschaft auf die Olympischen Winterspiele 2026 in Italien vorbereiten. Im einem Interview mit dem Traunsteiner Tagblatt erklärte der ehemalige Weltklasse-Biathlet, dass nicht seine Arbeit, sondern finanzielle Gründe zur Nichtverlängerung seines Vertrags führten. "Man kann sich meine Dienste nicht mehr leisten", so Groß, ein Sachse mit erfolgreicher Vergangenheit als vierfacher Olympiasieger mit der deutschen Staffel. Als er vor zwei Jahren den Trainerposten übernahm, startete er einen ambitionierten Vierjahresplan, um das Team auf Mailand/Cortina vorzubereiten, muss sich nun aber zur Halbzeit von diesem Ziel verabschieden. Trotz seiner Abreise ist die Mannschaft gut aufgestellt, dank der Arbeit mit seinen zwei slowenischen Co-Trainern, die nun die Verantwortung übernehmen, erläuterte der Gesamtweltcup-Zweite von 1998. Groß, geboren in Bad-Schlema, beendete seine aktive Karriere im Jahr 2007 und absolvierte anschließend eine Trainerausbildung beim DOSB in Köln.

Ricco Groß: Von Deutschland über Russland und Österreich nach Slowenien

Seine Trainerkarriere startete Groß als Co-Trainer der deutschen Frauen-Nationalmannschaft neben Gerald Hönig, bevor er zum deutschen IBU-Cup-Team wechselte und schließlich den deutschen Skiverband verließ. Es folgten Trainerstationen in Russland und Österreich, bis er im Mai 2022 die Leitung des slowenischen A-Nationalkaders übernahm, das sowohl Männer als auch Frauen beinhaltet. Über seine Zukunft ist sich der Einzelweltcupsieger von 1997 unsicher, da kurz vor Ostern bekannt wurde, dass alle Positionen bei anderen Nationen bereits besetzt sind. "Der Zeitpunkt kommt für mich denkbar ungünstig", äußerte Groß zur aktuellen Situation.