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Biathlon-Ikone Bjørndalen kritisiert Bø nach ungewohnt schwacher Saison

Die Biathlon-Welt staunte, als Johannes Thingnes Bø in der letzten Biathlon-Saison mit einem historischen Vorsprung von fast 500 Punkten und unglaublichen 19 Siegen aus 25 Rennen den Gesamtweltcup dominierte. Die Erwartungen waren enorm, als Norwegen sein bestes Biathlon-Talent in die neue Saison schickte, doch bisher konnte Bø nicht an seine Dominanz anknüpfen, was Biathlon-Legende Ole Einar Bjørndalen scharf kritisierte. Im norwegischen Fernsehen NRK bezeichnete Bjørndalen Bøs Training für die aktuelle Saison als "deutlich schlechter" im Vergleich zum Vorjahr. Der Rekordbiathlet betonte, dass Bø technisch und physisch auf der Stelle trete und sogar im Skifahren stagniere, woraufhin Ola Lunde, ein weiterer anerkannter Biathlet und Experte, zustimmend bemerkte, dass Bø seine einst unantastbaren Laufzeiten nicht mehr erreiche. "So einen krassen Abfall der Leistung eines Topathleten zum Zweitplatzierten in einem Jahr habe ich noch nie gesehen. Es ist extrem!" empörte sich Bjørndalen, während Lunde anfügte: "Er ist definitiv langsamer geworden und hat wahrscheinlich nicht ausreichend trainiert."

Bøs suboptimale Vorbereitung auf die Saison

Ungeachtet der harten Kritikpunkte, gewann Bø dennoch vier Rennen diese Saison und führt den Gesamtweltcup mit beachtlichen 92 Punkten an, obwohl seine Vorbereitung weit entfernt von optimal war. Neben familiären Freuden als frischgebackener Vater zum zweiten Mal und einer Reihe von Pechsträhnen – darunter ein Laufbandsturz und ein Schlangenbiss – musste er mit einigen Hindernissen zurechtkommen. Der Weltklassebiathlet ist sich jedoch bewusst, dass er nicht mehr in der Form des vergangenen Jahres ist: "Mir ist bewusst, dass nicht alles so läuft wie letztes Jahr. Ich arbeite an Veränderungen und habe keine Befürchtung, dass das nicht gelingen wird. Ein Umschwung könnte jederzeit stattfinden, wie jetzt auf der Weltmeisterschaft", sagte Bø, der sich auf die kommenden Wettkämpfe in Nove Mesto freut und trotz eigener Zweifel, seine erstaunlichen Goldmedaillenerfolge von Oberhof 2023 zu wiederholen, an die Chance glaubt, seinen Kritikern bei der diesjährigen Weltmeisterschaft das Gegenteil zu beweisen. Rückblickend auf die Olympischen Spiele 2022, wo seine Leistung zunächst nicht überzeugte und er erst beim Höhepunkt des Ereignisses vier Goldmedaillen und eine Bronzemedaille sammelte, könnte dies ein vielversprechendes Omen für den Verlauf der Weltmeisterschaft 2023 sein.