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Biathlon-Elite besorgt: Unfaire Vorteile durch Fluorwachs-Verbot?

Sjusjøen, Norwegen: Der Startschuss für den Biathlon-Weltcup fällt am 25. November in Östersund, Schweden. Doch schon die Testrennen in Sjusjøen ließen Befürchtungen hinsichtlich einer Wettbewerbsverzerrung aufkommen, nicht zuletzt aufgrund einer neuen, umweltfreundlichen Regel. Diese Veränderung weckt Ängste, dass die bevorstehende Saison von Unfairness geprägt sein könnte. Die norwegischen Athleten beherrschten jüngst das Geschehen auf heimischem Schnee, wobei schon letzte Saison die norwegischen Männer, angeführt von Johannes Thingnes Bø, den Weltcup dominieren konnten. Insbesondere ihre Laufzeiten stachen hervor - der erste Nicht-Norweger landete im Massenstart auf Platz 13. Auch bei den Frauen konnten norwegische Biathletinnen ihre Konkurrenz aus Ländern wie Deutschland, Italien und Tschechien hinter sich lassen. Eine kritische Regeländerung betrifft die Skiwachse: Fluorhaltige Wachse wurden verboten, was zuvor für eine bessere Gleitfähigkeit auf dem Schnee sorgte. Jetzt kommt es verstärkt auf die Qualität der Skier an, und hier scheinen die Norweger anderen Nationen überlegen - die Sorge um eine zunehmende Diskrepanz wächst.

Fluorwachs-Verbot im Biathlon schürt Sorgen vor nationalen Ungleichheiten

Die norwegische Biathletin Ingrid Landmark Tandrevold und ihr Teamkollege Johannes Dale-Skjevdal teilen ihre Bedenken: Sie betonen, wie entscheidend die Ausrüstung ist und wie die besten Skier meist bei den bereits erfolgreichen Athleten landen. Ohne Fluorwachs fehlt die Ausgleichsmöglichkeit unterschiedlicher Ausrüstungsqualität, was als besonders unfair empfunden wird und hätte starke Konsequenzen für die Chancengleichheit im Biathlon.

Deutscher Biathlet Roman Rees besorgt über mangelnde Spannung

Die Situation sieht auch für Athleten wie den deutschen Biathleten Roman Rees düster aus, der nach einem chancenlosen Rennen die mögliche Eintönigkeit der Saison kritisiert. Es besteht die Hoffnung, dass an anderen Wettkampforten die Bedingungen das Feld etwas mehr aufmischen könnten. Sonst befürchtet man eine Saison, die durch die Überlegenheit einer Nation geprägt ist, nicht zuletzt weil bereits letztes Jahr fünf der besten sieben Biathleten Norweger waren. Die Befürchtungen teilt auch der ehemalige norwegische Biathlet und jetzige TV-Experte Ola Lunde, der in der aktuellen Situation ein klares Problem für die Attraktivität und den Wettbewerb innerhalb des Sports sieht.