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Vor dem Bundesliga-Showdown: Stuttgart setzt auf ungewöhnlichen Reiseplan

Am Ende einer langen und kräftezehrenden Saison steht für den Titelverteidiger Allianz MTV Stuttgart in der Volleyball-Bundesliga der Frauen ein entscheidendes Match an. Vor dem fünften und letzten Spiel gegen den SSC Palmberg Schwerin, wählt der Klub eine ungewöhnliche Strategie für die Anreise: Während Britt Bongaerts (27), eine herausragende Zuspielerin, und Krystal Rivers (29), eine starke Diagonalangreiferin, den Luxus eines Fluges nach Hamburg genießen, müssen sich ihre Teamkolleginnen bereits am Freitag mit einer längeren Busfahrt in den Norden begnügen. Obwohl das Duo auf dem Feld eine zentrale Rolle spielt, ist der mannschaftliche Zusammenhalt im Volleyball unerlässlich. Stuttgart setzte während der Saison größtenteils auf dieselbe Aufstellung und tat sich mit Wechseln schwer. Sportdirektorin Kim Renkema (36) erläutert, die ungewöhnliche Reiseentscheidung sei durch die hohen Kosten und die begrenzte Verfügbarkeit von Flügen bedingt gewesen, hinzu komme der erhöhte Regenerationsbedarf der beiden Schlüsselspielerinnen. Renkema hebt hervor, dass die Reisekosten während der Play-offs bisher nie die Marke von 60.000 Euro überschritten haben, wie es jetzt der Fall ist, so die Stuttgarter Zeitung. "Wir haben in einem Playoff noch nie so viel für Reisen ausgegeben", betont sie.

Andere Nationalspielerinnen müssen sich mit weniger Erholungszeit begnügen

Stuttgart, das zum neunten Mal in Folge im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft steht und bereits in den Jahren 2019, 2022 und 2023 die Oberhand behielt, könnte am Sonntag um 17.10 Uhr das Triple perfekt machen. Nach einem beeindruckenden 3:0 Sieg gegen Schwerin am vergangenen Mittwoch, mit dem der erste Matchball Schwerins abgewehrt wurde, sind die Chancen im entscheidenden Spiel der "Best-of-five"-Serie ausgeglichen. Das Team rund um Trainer Konstantin Bitter steht somit moralisch gestärkt da. Für die weiteren Nationalspieler in der Startaufstellung, einschließlich Monique Strubbe aus Deutschland (22) sowie Eline Timmerman (25) und Jolien Knollema (21, beide Niederlande), könnte die umstrittene Entscheidung für die Busreise nachteilige Effekte haben, besonders da sie unmittelbar nach dem Saisonabschluss wenig Zeit zur Erholung haben, bevor es mit den jeweiligen Nationalmannschaften um die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris geht. Trotzdem könnte sich die Maßnahme am Ende auszahlen, falls Krystal Rivers, die im vierten Spiel nicht zu stoppen war und mit 22 Punkten und einer Angriffsrate von 59 Prozent glänzte, Stuttgart zum Sieg und somit zum dritten Titel in Folge führen kann.