Bundesliga-Verein dementiert Insolvenzmeldung und äußert schweren Verdacht
In der Volleyball Bundesliga gab es Aufregung um den SC Potsdam, nachdem Gerüchte über eine mögliche Insolvenz seiner Spielbetriebs-GmbH aufkamen. Der Pokalfinalist hat diese Gerüchte nun offiziell zurückgewiesen und in diesem Zusammenhang bemerkenswerte Anschuldigungen geäußert. "Aus den Informationen, die uns Mitte der Woche vorlagen, ließ sich nicht ohne Weiteres ein Insolvenzantrag begründen", so die Stellungnahme der Brandenburger vom Freitag. Die Märkische Allgemeine Zeitung hatte zuvor von einer erheblichen Finanzkrise gesprochen, durch die der Fortbestand des Vereins in der ersten Liga und der gesamte Klub gefährdet seien. Zur besagten Zeit war die Klubführung ohnehin in einer Sitzung zusammengekommen. In einer E-Mail hatte Geschäftsführer Eugen Benzel die Führung um finanzielle Unterstützung gebeten und ein unerwartetes Defizit von rund 400.000 Euro bis Jahresende angekündigt. "Dies scheint der Märkischen Allgemeinen Zeitung zugespielt worden zu sein, was zu unserer heftigen Anschuldigung führt, ob intern oder extern", so die Potsdamer. "Diese Information konnte dem MAZ-Redakteur unmöglich auf rechtmäßigem Weg zugekommen sein, da im Verein ausschließlich die beiden Vorstände sowie der Pressesprecher Auskünfte erteilen dürfen", erklärt Rico Freimuth, Vorstandsvorsitzender des Klubs. "Wir sind sicher, dass keiner dieser drei Personen am besagten Tag Kontakt zur MAZ hatte", fügt der ehemalige Zehnkämpfer hinzu. Des Weiteren korrigierte GmbH-Chef Benzel das prognostizierte Defizit später auf 333.494 Euro, was die Situation zwar entschärft, jedoch nach Aussage der Vereinsanwälte keine Insolvenz nach sich zieht. Die Spielbetriebs-GmbH erfüllt weiterhin ihre finanziellen Verpflichtungen. "Wir haben intensive Gespräche geführt, und einige Sponsoren haben ihre Unterstützung signalisiert. Es bleibt jedoch essenziell, dass auch unsere Schuldner ihren Verbindlichkeiten nachkommen", so Freimuth. Trotz der Herausforderungen blickt er zuversichtlich in die Zukunft. Es ist anzumerken, dass die finanziellen Probleme des Klubs nicht neu sind: Im vergangenen Jahr wurde die Volleyball-GmbH infolge eines Skandals um Steuerhinterziehung und Sozialversicherungsbetrug neu aufgestellt, seitdem bestehen Unstimmigkeiten innerhalb der Vereinsführung, und es laufen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sowie eine Betriebsprüfung durch das Finanzamt.