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Marketa Vondrousova gewinnt überraschend in Wimbledon

London - Was für eine Überraschung! Die ungesetzte Marketa Vondrousova gewinnt Wimbledon. Ons Jabeur muss sich geschlagen geben und bleibt mit Tränen zurück.

Nach ihrem sensationellen Wimbledon-Sieg kniete Marketa Vondrousova voller Glück auf dem Rasen. Die Tschechin triumphiert als ungesetzte Spielerin in diesem Tennis-Klassiker.

Die 24-Jährige besiegte am Samstag in London im Finale die Tunesierin Ons Jabeur mit 6:4, 6:4 und sicherte sich damit ihren ersten Grand-Slam-Titel. Nach 1:20 Stunden verwandelte Vondrousova ihren zweiten Matchball.

Jabeur musste sich erneut im Finale geschlagen geben, genau wie im Vorjahr gegen Jelena Rybakina. Die 28-Jährige wartet weiterhin vergeblich auf einen Grand-Slam-Titel. Letztes Jahr hatte sie auch im Finale der US Open verloren und hätte die erste afrikanische Spielerin werden können, die einen Grand-Slam-Titel im Einzel gewinnt.

Beide Spielerinnen waren zu Beginn des Matches sehr nervös. Jabeur gelang zwar ein schnelles Break, aber Vondrousova schaffte sofort ein Re-Break.

Jabeur war danach völlig verkrampft. Doch sie hatte sich die Finalteilnahme hart erarbeitet. Andreescu, Kvitova, Titelverteidigerin Rybakina und die Weltranglisten-Zweite Sabalenka hatte sie besiegt und sich somit verdient für das Endspiel qualifiziert. Aber der Lohn blieb aus.

Zu viele Fehler: Jabeur verliert ihr drittes Grand-Slam-Finale

Die frische und starke Leistung aus den vorherigen Runden war nicht mehr zu sehen. Jabeur führte mit 4:2, verlor dann jedoch vier Spiele in Folge und gab den ersten Satz nach 40 Minuten ab. Sie machte 15 vermeidbare Fehler - viel zu viele, um in Wimbledon zu gewinnen.

Der Druck, nicht nur für sich selbst, sondern für ganz Afrika und die arabische Welt zu spielen, schien Jabeur zu lähmen. Sie hatte bereits vor dem Spiel betont, wie wichtig es ihr wäre, als erste afrikanische Spielerin einen Grand-Slam-Titel zu gewinnen. Doch diese Sehnsucht wurde zu einer zu großen Last.

Auch im zweiten Satz setzte sich das Fehlerfestival fort. Vondrousova fühlte sich dagegen immer wohler und machte ihre Aufschlagspiele. Jabeur führte zwar noch einmal, gab dann aber erneut unter Druck nach und fand keinen Weg zurück ins Spiel.

Bei der Siegerehrung weinte sie bittere Tränen. Selbst der Applaus der Zuschauer konnte sie nicht trösten.

Erstmeldung vom 15. Juli um 16.32 Uhr, aktualisiert am 15. Juli um 17.41 Uhr.